„Ich habe mich einfach immer dafür interessiert, schon als Kind wollte ich zur Rettung“, berichtet Selina Kandut, ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Roten Kreuz. Mit zwanzig Jahren erfüllte sie sich ihren Wunsch und machte die Ausbildung zur Sanitäterin. Gemeinsam mit einer Freundin hat sie sich direkt bei der Dienststelle in Feldkirchen informiert und für den Intensivkurs angemeldet. „Drei Wochen lang hat man da den ganzen Tag Kurs und eine Zwischenprüfung“, erklärt die Sanitäterin. Danach braucht es 160 Stunden praktische Erfahrung als Begleiter bei Rettungseinsätzen, erst dann darf man zur Abschlussprüfung antreten.

„Bedenken hatte ich keine, aber man weiß vorher natürlich nie ganz, worauf man sich einlässt. Ich habe aber schnell gemerkt, dass es was für mich ist“, berichtet Kandut. Einmal im Dienst gleicht kein Einsatz dem anderen und ein jeder birgt auch Risiken für die Einsatzkräfte vor Ort. „Man erlebt schon viel. Ich persönlich kann mich dann aber gut davon distanzieren und bei größeren Einsätzen hat man danach eine Team-Besprechung, wo der Einsatz aufgearbeitet wird“, berichtet die Feldkirchnerin.

Auch hauptberuflich helfende Hände

Genau deswegen ist es für sie aber auch wichtig, sich selbst immer weiterzubilden. Derzeit absolviert sie die Ausbildung zur Notfallsanitäterin: „Man muss sich aber generell auch außerhalb der Kurse weiterbilden, damit man auch für alles gewappnet ist, was draußen passiert und den Patienten auch gerecht werden kann.“

Hauptberuflich ist die 27-Jährige diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Intensivstation. Trotzdem widmet sie auch ihre Freizeit der Gesundheit anderer: „Wenn man Motivation hat und was für die Menschen tun will, nimmt man sich gerne Zeit. Außerdem sind bei der Rettung auch Freundschaften entstanden“, berichtet Kandut. Auch gemeinsame Essen oder Spieleabende gehören zum Ehrenamt beim Roten Kreuz dazu. Selina Kandut bereut keines ihrer sieben Jahre bei der Einsatzstelle Feldkirchen. Jeden, der sich ebenfalls für das Rote Kreuz interessiert, rät sie: „Man muss sich auch im Vorfeld gut darüber informieren, was man da macht und auch welche Verantwortung man hat.“

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