Geständnis meinerseits zu Beginn: Ich habe bei den Vorbereitungen auf dieses Interview mehr als ein Mal versehentlich nach Franz Josef Hartlauer gegoogelt. Die Macht der Gewohnheit, der von TV-Werbung konditionierte Mensch.
ROBERT HARTLAUER: Das ist doch schön! Mein Vater ist noch immer in Erinnerung. Mich freut das, denn ich hatte zu ihm ein sensationelles Verhältnis. Er war ein toller Vater, für drei Jahre mein Lehrer und mein bester Freund. Er hatte mit 56 Jahren schon irgendwie einen Weisheitsstatus. Wir Kinder wurden nicht von seiner Stärke erdrückt, sondern er hat uns diese Stärke vermittelt. Es gab nie einen Vater-Sohn-Konflikt.
Wie funktioniert das?
HARTLAUER: Nur ein Beispiel: Ich kann mich an ein Tennis-Match gegen meinen Vater erinnern. Ich habe verloren und war deshalb grantig. Er hat mich dann gefragt, ob mir das Spiel Spaß gemacht hat. Natürlich hatte es das nicht! Daraufhin sagte er: Ich will gegen Dich weder gewinnen noch verlieren, deshalb spielen wir nie mehr gegeneinander.
Nie wieder mit ihm eine Runde Tennis gespielt?
HARTLAUER: Nie wieder.
Haben Sie es jemals bereut, in die Fußstapfen Ihres Vaters getreten zu sein?
HARTLAUER: Er hat mir die Firma schon vor seinem Tod übergeben, nach der Diagnose Krebs. Er sagte: Mach damit, was Du für richtig hälst, führe sie weiter oder verkaufe. Er wollte, dass ich glücklich werde. Und für mich war klar, dass ich die Firma weiterführen wollte. Ich bin ja im Betrieb aufgewachsen. Ich habe das Richtige getan.