"Schweren Herzens mussten wir ihm mitteilen, dass Antonela gestorben ist", erzählt die Familie von Marko B. der kroatischen Zeitung vecernji.hr. Marko B., kroatischer Profifußballer, liegt auf der Intensivstation eines italienischen Krankenhauses. Er ist einer der vielen Verletzten des tragischen Busunfalls, der sich Dienstagabend in Mestre bei Venedig ereignete, auch sein Zustand ist weiterhin lebensbedrohlich. 21 Menschen kamen dabei ums Leben. Unter den Todesopfern auch seine Frau Antonela, sie haben gerade erst geheiratet und waren auf Hochzeitsreise. Beide freuten sich auf ihren baldigen Nachwuchs, die 28-Jährige war im sechsten Monat schwanger.

Trauer in der Heimatgemeinde

Das junge Paar stammt aus der kroatischen Stadt Solin. Der Bürgermeister Dalibor Ninčević erklärte den 9. Oktober zum Trauertag für den Tod von Antonela B. und ihrem ungeborenen Kind. Der Bürgermeister schreibt auf seinem Facebook-Profil: "Hiermit spreche ich der ganzen Familie und insbesondere Marko mein Beileid und meine Unterstützung für seinen Lebenskampf aus. Der unglückliche Todesfall in der Nähe von Venedig hat niemanden gleichgültig gelassen, aber besonders tief hat uns das Wissen um die Tragödie, die unserer jungen Mitbürgerin und ihrem Ehemann widerfuhr, erschüttert. Leider endete das junge Leben der fröhlichen Antonela und ihres ungeborenen Kindes. Und Marko, der selbst um sein Leben kämpft, bleibt in großer Trauer und mit dem Verlust zurück. Möge Gott die beiden Engel, die uns verlassen haben, in seinen Schoß nehmen und Marko Kraft und Segen schenken."

Auch die kroatische Gemeinde Plitvice in Kroatien trauert und erklärte den heutigen Freitag zum Trauertag für fünf verstorbene Flüchtlinge aus der Ukraine, die zuvor bei Ihnen ein neues Zuhause gefunden haben.

Trauer am Unfallort
Trauer am Unfallort © (c) IMAGO/Pixsell (IMAGO/Goran Kovacic/PIXSELL)

Unfallursache unklar

Die Unfallursache, die so viele Menschen das Leben gekostet hat, bleibt unterdessen weiter unklar. Staatsanwalt von Venedig, Bruno Cherchi, schloss die Möglichkeit aus, dass der Bus mit einem anderen Fahrzeug kollidierte, bevor er von der Überführung stürzte. "Es gibt keine Anzeichen einer Bremsung oder einer Berührung mit anderen Fahrzeugen", sagte er und fügte hinzu, dass Augenzeugen auch die Möglichkeit einer Kollision mit einem anderen Fahrzeug ausgeschlossen hätten, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Italienische Medien gehen davon aus, dass der Fahrer aufgrund eines Schwächeanfalls die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte. Der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, erklärte eine dreitägige Trauer, während die Flaggen vor Staatsgebäuden auf halbmast wehen werden.