Gleich nach dem internationalen Radrennen Giro d´Italia über die neue Lussaristraße wurde diese auch wieder gesperrt. Eigentlich hieß es, die alte Straße auf den Lussari müsse überhaupt nur deshalb betoniert werden, weil Teile bei Unwettern öfter weggespült worden waren und Einsatzkräfte dann nur unter erschwerten Bedingungen auf den Berg kämen. Und sie werde auch nur Einsatzkräften zur Verfügung stehen sowie den Wirten im Bergdorf für Notfälle und Besorgungsfahrten.

Umweltschutzverbände äußerten von Beginn an Bedenken, dass die Straße für den Massentourismus genutzt werden könnte, wogegen sie Protest einlegten. Noch bevor die Asphaltierung ganz abgeschlossen war, kam die Idee auf, man könne auf der neuen Straße doch erstmals eine Etappe des Giro d ´Italia austragen. Das Rennen ging Ende Mai über die Bühne. 

Radtouristen reisten an

Durch den großen Werbe-Effekt des Radrennens und weil auch damit geworben wurde, die Straße werde für Radtouristen freigegeben, reisten Anfang Juni schon die ersten Touristen extra für eine Lussari-Bergradfahrt an. Sie mussten aber enttäuscht vor der mit einem Metallgitter versperrten Straße umkehren. Das Metallgitter wurde mit mehreren Verbotstafeln zugepflastert. Darauf die Informationen: "Gefahr! Areal aus Sicherheitsgründen videoüberwacht. Betretungsverbot rund um die Uhr! Zuwiderhandelnde werden nach dem Gesetzesabschnitt 81/2008 bestraft"

Freigabe für Radfahrer

Die Bürgermeister dreier Kanaltaler Gemeinden forderten am Donnerstag die Freigabe der durch die Forst- und Umweltschutzabteilung der Tarviser Carabinieri behördlich gesperrten Straße beim für die Straße zuständigen Ministerium in Rom ein. Am Montag gab es in der Präfektur in Udine, die einen Hauptteil der Lussaribergstraße verwaltet, einen Gipfel zur Zukunft der Straße. Sie wird nun voraussichtlich ab 10. Juni für Radfahrer geöffnet. Allerdings nur für die Auffahrt. Und auch nur zu den Betriebszeiten der Bergbahn. Für die Abfahrt hingegen müssen die Radfahrer ein Ticket für die Gondel kaufen und die Bergbahn benutzen.

"Wie wir gesehen haben, bietet die Straße nicht nur einen sehr schönen Ausblick, sondern sie ist auch gefährlich. Vor allem beim Hinunterfahren. Wir müssen uns auch über Hinweistafeln Gedanken machen", sagte Präfekt Massimo Marchesiello dem Friauler Staatsfernsehsender Rai Friaul-Julisch Venetien. Die Details, darunter auch jene, wer die Straße bis zum Herbst befristet betreut, müssten noch ausgearbeitet werden.