Kärntens italienische Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien empfängt Touristen mit offenen Armen. Ob sich die Friulaner auch über das Interesse des ehemaligen Olympiasiegers Oscar Pistorius an einem Besuch freuen, ist ungewiss.

Der ehemalige Spitzensportler – er war mehrfacher Sieger bei den Sommer-Paralympics 2008 – ließ über seinen Manager in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" ausrichten, er würde gern nach Gemona in Friaul reisen. Dort habe er sein Basis-Trainingslager gehabt und sich immer besonders wohlgefühlt.

Ob der Südafrikaner, der 2012 bei den Olympischen Spielen in London als erster beinamputierter Sportler mitgelaufen ist, überhaupt seinen Pass wiederbekommen wird, sobald er aus der Haft entlassen ist, ist aber noch unklar. Auch sein ehemaliger Manager Peet Van Zyl konnte diese Frage noch nicht beantworten.

Freundin erschossen

Im Jahr 2014 wurde Oscar Pistorius wegen fahrlässiger Tötung zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Nach Einsprüchen, Berufungen und neuen (Zusatz-)Urteilen bekam der Südafrikaner letztlich wegen Totschlags 13 Jahre und fünf Monate Haft. Der heute 36-Jährige hat am Valentinstag 2013 seine Lebensgefährtin Reeva Steenkamp erschossen. Pistorius beteuerte immer wieder seine Unschuld im Sinne der Mordanklage und sagte, seine Freundin versehentlich erschossen zu haben, da er sie für einen Einbrecher gehalten habe.

Diesen März könnte er, nach Verbüßung von mehr als der Hälfte der Strafe, auf Bewährung freigelassen werden. Doch dazu müsste er beide Eltern von Reeva Steenkamp treffen. "Bislang hat er nur ihren Vater getroffen, ihre Mutter will nicht", so Pistorius' Manager Peet Van Zyl.