Kurz vor 3 Uhr brach in der Nacht von Sonntag auf Montag oberhalb der kroatischen Küstenstadt Jesenice, südöstlich von Split ein Waldbrand aus. Binnen kürzester Zeit breiteten sich die Flammen, angefacht durch den Wind aus und bedrohten zahlreiche Häuser. Neben dem Wind bereitet auch die enorme Hitze den mehr als 150 Feuerwehrleuten mit 50 Einsatzfahrzeugen und mehreren Löschflugzeugen Probleme. In Split wurden am Montag bereits um 6 Uhr früh 32 Grad, etwas weiter südlich in Dubrovnik sogar 34 Grad gemessen.

Häuser bedroht

„Die Lage ist nicht gut. Wir haben das Feuer zwar aktuell unter Kontrolle, aber das betroffene Gebiet ist groß. Wir haben noch immer keine Informationen darüber, ob Wohn- oder Geschäftsgebäude abgebrannt sind. Soweit ich weiß, gibt es glücklicherweise aber keine Verletzten. Wir tun alles, was wir können, um die Häuser zu retten und das Feuer wegzuleiten“, sagte Pave Tomić, Kommandant der Feuerwehr von Dugi Rat, in den frühen Morgenstunden gegenüber lokalen Medien.

„Ich habe noch nie so ein gewaltiges Feuer erlebt“, schreibt der kroatische Unternehmer, Politiker und Ex-Minister Gordon Maras auf Facebook und berichtet davon, wie in Krilo zahlreiche Häuser evakuiert werden mussten: „Gott sei Dank wurde niemand getötet, alle Häuser wurden verteidigt, und nochmals vielen Dank an alle, die uns dabei geholfen haben“.

Drei Kilometer brennen

Gegen 8 Uhr konnte zumindest das Ausmaß des Brandes von den Einsatzkräften eingeschätzt werden. Das unzugängliche Gelände erschwert die Löscharbeiten: „Die Flammen haben sich mittlerweile auf etwa drei Kilometer Länge ausgebreitet. Nach derzeit vorliegenden Informationen brannte bisher ein - glücklicherweise unbewohntes - Gebäude ab. Bewohnte Häuser konnten bisher erfolgreich verteidigt werden“, teilte Tomić mit.

Straßen gesperrt

Der Feuerwehrkommandant der Gespanschaft Split-Dalmatien, Ivan Kovačević, erklärte, die aktuelle Lage am Brandort sei mittlerweile etwas günstiger als in den frühen Morgenstunden: „Nachdem Löschflugzeuge bei der Brandbekämpfung zum Einsatz kamen, konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden. In Staro Selo mussten die Einwohner ihre Häuser bereits in der Nacht verlassen, Feuerwehrleute schützten seither die Gebäude vor den Flammen.“

Das Feuer erreichte auch die Adria-Autobahn, ein Übergreifen der Flammen konnte durch die Feuerwehr allerdings verhindert werden. Die D8 von Mutogras nach Omiš ist seit 6.15 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt.