Neben Dinamo Zagreb ist Erzrivale Hajduk Split wohl der bekannteste und renommierteste Fußballverein Kroatiens. Bekannt ist der Club auch für seine gewaltbereiten Fans, die immer wieder wegen Ausschreitungen für Schlagzeilen sorgen. Nun sorgt der aktuell Drittplatzierte der kroatischen Liga aber selbst für negative Presseberichte wegen möglicher gewalttätiger Übergriffe. Spieler des Vereins sollen sich mit Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma während ihres Trainingslagers am Bleder See in Slowenien geprügelt haben.

Die slowenische Polizei bestätigt, dass es in der Nacht von Montag auf Dienstag gegen 1 Uhr Früh zu einem Einsatz wegen des Vergehens der Störung der öffentlichen Ruhe im Bereich der Seepromenade gekommen sei. Demnach hatten einige Spieler des Vereins den Abend in einem Lokal verbracht und dort gefeiert. Beim Verlassen soll es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung mit drei Sicherheitsmännern gekommen sein, kurz darauf sollen die Fäuste geflogen sein.

Zwei Verletzte

„Nach bisher vorliegenden Informationen kam es zu einem Streit zwischen Personen, die sich im Bereich der sogenannten Promenade aufhielten, und Sicherheitskräften eines privaten Sicherheitsunternehmens. Ein Sicherheitsbeamter und eine Person wurden bei dem Streit körperlich verletzt“, schreibt die Polizei in ihrer Aussendung und fügt hinzu, dass Ermittlungen wegen mehrerer möglicher Straftaten eingeleitet wurden.

Die drei Männer sind Angestellte einer Sicherheitsfirma, engagiert von der Gemeinde als Ordnungsamt, wegen vorangegangener nächtlicher Vorfälle und Ruhestörungen entlang der Seepromenade. „Wir arbeiten seit einigen Jahren mit diesem Sicherheitsdienst zusammen und sind sehr zufrieden. Ich kann Ihnen versichern, dass sie bisher immer professionell vermittelt haben und schon des Öfteren Streitigkeiten schnell verhindert haben“, so der Bürgermeister von Bled, Anton Mežan. in einer Reaktion auf den Vorfall

Laut dem slowenischen Nachrichtenportal 24ur habe einer zunächst verbalen Auseinandersetzung ein körperlicher Angriff durch den 31-jährigen Hajduk-Spieler – und Mannschaftskapitän – Marko Livaja gefolgt. Dieser soll mit der Faust auf einen der Sicherheitsmänner eingeschlagen haben. Der soll dabei einen starken Schlag ins Gesicht erhalten haben, gestürzt sein und zeitweise sogar sein Bewusstsein verloren haben. Livaja soll dem Security-Mitarbeiter dabei einen Zahn ausgeschlagen haben. Dass ein Mitarbeiter verletzt wurde, bestätigte auch das Sicherheitsunternehmen gegenüber slowenischen Medien.

Verein bestreitet

Gegenüber dem kroatischen Medium Index bestreitet der Verein, dass es zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sei. Laut Vereinsaussage waren 15 Spieler und der Trainer bei einem gemeinsamen Abendessen, bei ihrer Rückkehr in die Unterkünfte sei es zu einem kurzen, „kleinen“ Streit mit Sicherheitsmännern gekommen. Auslöser soll zu laute Musik aus einem mitgeführten Lautsprecher gewesen sein. Laut dem Verein habe der Sicherheitsbeamte die Spieler Dominik Prpić und Roko Brajković in aggressivem Ton aufgefordert, den Lautsprecher abzuschalten. Mannschaftskapitän Marko Livaja sei den beiden dann zu Hilfe geeilt, weil ihm der Ton gegenüber seinen Mitspielern nicht gefallen habe. „Was danach geschah, ist derzeit unklar. Es gibt Spekulationen, aber keine Informationen, die als Tatsachen gelten könnten“, so der Verein gegenüber Index.

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Die Sicherheitsfirma erstattete Anzeige gegen den Verein und auch Hajduk Split kündigte an, rechtliche Schritte einzuleiten. Denn laut Verein soll ein Sicherheitsbeamter am nächsten Tag ins Hotel, in dem die Spieler untergebracht sind, gekommen sein und dort 5000 Euro gefordert haben: „Damit die Geschichte nicht an die Medien geht“.

Auf seinem Instagram Profil postete der Verein Freitagmittag Fotos der drei in den Vorfall verwickelten Spieler mit dem Text: „Allen einen guten Morgen! Wer versteht, der versteht“. Marko Livaja, Dominik Prpić und Roko Brajković sind lachend und in entspannten Posen zu sehen. Das Posting hatte binnen einer Stunde fast zehntausend Likes und hunderte Kommentare. Kritische Töne findet man darunter nicht, dafür: „Bravo“, „Fight Club“ oder „Der Papa beschützt seine Kinder“.