Steine auf der Straße hatten eine Urlaubsfahrt in Kroatien abrupt beendet. Danach ging es mit beschädigtem Pkw am Hänger eines Abschleppdienstes zurück nach Klagenfurt. Zum Verdruss des Kärntner Lenkers musste dieser aber zuvor noch eine ordentliche Polizeistrafe zahlen.
Die Vorgeschichte: Der Klagenfurter Ico Knežević war am 12. Februar unterwegs zur Insel Pag. Gemeinsam mit seiner Frau freute sich der Taxilenker auf einen erholsamen Kurzurlaub in der Ferienwohnung. „Ich fahre sicher 30 Mal im Jahr nach Kroatien und kenne die Strecke auswendig.“ Es sei eine schmale, kurvenreiche Straße, beschreibt Knežević die Bundesstraße Richtung Senj, die Geschwindigkeit sei auf 60 km/h beschränkt: „Daran habe ich mich gehalten. Es war ein stürmischer Tag, die Bora wehte recht kräftig, schneller hätte man keinesfalls fahren können.“ Gegen 11.25 Uhr waren sie noch 50 Kilometer vom Ziel entfernt, als plötzlich bei Bunica ein großer Stein auf der Fahrbahn lag. „Das war direkt nach einer Kurve, glücklicherweise kam uns kein Fahrzeug entgegen und ich konnte ausweichen“, sagt Knežević.
Ölwanne aufgerissen
Den Schock kaum verdaut, folgte 100 Meter weiter der nächste Stein. „Diesen konnte ich nicht mehr umfahren. Zwei Pkw kamen mir entgegen, der Stein war kleiner als der erste und ich hoffte, ich kann langsam drüberfahren, ohne mein Auto zu beschädigen.“ Doch der Stein traf die Ölwanne und riss sie auf, Knežević musste sein Fahrzeug an der nächsten Pannenbucht 300 Meter weiter abstellen. „Ich rief sofort die Polizei, damit sie die Straßenmeisterei vorbeischickt, diese die Steine entfernt, das ausgeronnene Öl bindet und die Sicherheit der Straße wiederherstellt. Ich habe auch sofort ein Pannendreieck aufgestellt, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen“.
Straßenmeisterei und Polizei
Es dauerte etwa 30 Minuten bis Straßenmeisterei und Polizei gleichzeitig eintrafen. Knežević rechnete damit, dass der Unfall von den Polizeibeamten aufgenommen werde und er, wie in Österreich, um die 36 Euro für das Protokoll zu zahlen hätte. An ein schuldhaftes Verhalten seinerseits, dachte er nicht: „Wenn, dann sah ich eine Schuld bei der Straßenmeisterei. Am Tag zuvor hatte es ein starkes Beben in der Gegend gegeben, ich hätte erwartet, sie würden vermehrt die Straße entlang der felsigen Küste kontrollieren und säubern“, sagt Knežević.
Unangepasste Geschwindigkeit
Die kroatischen Polizeibeamten sahen das anders. Zunächst musste Knežević ins Röhrchen blasen: „Das habe ich freiwillig gemacht. 0,00 Promille, zeigte der Alkomat an.“ Doch unmittelbar danach bekam er einen Strafbescheid ausgehändigt. 130 Euro sollte er mit Karte sofort begleichen, 260 Euro würde es kosten, falls er es nicht an Ort und Stelle zahlen könne und ihm der Strafbescheid per Post zugeschickt werden müsse. Begründet wurde die Strafe nach dem „Artikel 51“ im kroatischen „Gesetz zur Verkehrssicherheit auf Straßen“ (Zakon o sigurnosti prometa na cestama) - unangepasste Geschwindigkeit an die vorherrschenden Straßenverhältnisse. Er solle froh sein, in anderen ähnlich gelagerten Fällen hätte man schon dreimal so hohe Strafe verhängt, erklärten ihm die Polizisten.
Urlauber warnen
Nach längerer Diskussion zahlte Knežević schlussendlich. Seine Versicherung schickte einen Pannendienst und das Auto wurde nach Klagenfurt geschleppt. „Ich ärgere mich noch heute darüber und möchte Urlauber warnen, welche Konsequenzen es haben kann, wenn man in Kroatien die Polizei nach einem Unfall zu Hilfe heranzieht.“ Am nächsten Tag sei er mit dem Auto seines Sohnes erneut nach Pag gefahren, die Straße sei immer noch ölverschmiert gewesen und es lagen die Splitter des Steins immer noch verstreut auf der Straße.