Dienstagnachmittag treffen sich der Kärntner Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) und Massimiliano Fedriga, der Regionspräsident von Friaul-Julisch Venetiens, in Tolmezzo zu einem bilateralen Gespräch über die Plöckenpass-Straße. Diese ist seit Dezember vergangenen Jahres nach einem Felssturz auf italienischer Seite unpassierbar. Bis dato gibt es keine offiziellen Informationen der italienischen Straßenbehörde „Anas“ über die Ergebnisse der geologischen Untersuchung. Sie sind aber inzwischen eingetroffen und wurden am Montag, den Gremien der Region Friaul-Julisch Venetien vorgestellt, wie die Tageszeitung „Messaggero Veneto“ berichtet.

Die Kosten für die Sanierung der bestehenden Straße werden demnach auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Eine Neutrassierung, die einige auch künftig steinschlaggefährdete Steilhänge auf italienischer Seite umgehen würde, käme auf rund 100 Millionen Euro. Und eine Tunnelvariante auf mindestens rund 200 Millionen Euro..

Politische Spannungen

Politische Spannungen gab es bereits im Vorfeld. des Treffens am Dienstag. So beklagten sich sowohl der Vizebürgermeister der Gemeinde Paluzza, wo der vom Felssturz betroffene Straßenabschnitt liegt, als auch der ehemalige Bürgermeister, der heute für die Region politisch tätig ist, übergangen worden zu sein. „Man mag es mögen oder nicht, aber Paluzza ist ein wichtiger Partner in Sachen Straße. Und dass wir am Montag nicht zum Gespräch der ‚Anas‘ mit Vertretern der Region eingeladen waren, ist unangenehm. Auch zum heutigen Treffen in Tolmezzo wurden wir nicht eingeladen“, sagt der ehemalige Bürgermeister von Paluzza, Massimo Mentil.

Straße wieder befahrbar machen

Laut „Messaggero Veneto“ wurde Mentil dann doch noch zum Gespräch nach Tolmezzo eingeladen. Einem Bericht des privaten Fernsehsenders „telefriuli“ zufolge ist ein von Felsstürzen betroffener Tunnel der Plöckenpass-Straße nicht so stark beschädigt wie befürchtet. Ob das Ziel, die Straße bis zum Sommer wieder befahrbar zu machen, erreicht werden kann, ist laut „Messaggero Veneto“ aber fraglich. Vom bilateralen Gespräch mit Kärnten erwarte man sich „erste Antworten, wie die Kosten und Verantwortlichkeiten für das Straßenprojekt aufgeteilt werden könnten“. Dabei soll auch die Frage einer finanziellen Beteiligung Kärntens zur Sprache kommen.