Im Rahmen ihrer Auslandshilfe engagiert sich die Caritas Kärnten seit Jahren im bitterarmen Nord-Uganda. Ein wichtiger Partner vor Ort ist dabei Pater Ignatius. Der Geistliche weilt derzeit in Kärnten, besucht Vertreter der Caritas und Einrichtungen wie ein Pflegeheim oder einen Kindergarten, um neue Ideen zu finden.

Neue Impulse jeglicher Art sind in dem afrikanischen Land dringend notwendig. Im Rahmen seines Aufenthalts berichtete Pater Ignatius, wie mit Spenden - auch aus Kärnten - wichtige Projekte umgesetzt werden konnten. Dazu zählen die Errichtung von zwei Bäckereien in Moroto und Panyangara. "Die Bäckereien sind für die Versorgung der Menschen mit Brot wichtig. Sie sind aber auch Ausbildungsstätten für junge Menschen", sagt Pater Ignatius. "Brot ist in der Region nicht so verbreitet", sagt Alexandra Blattnig-Rull, Leiterin der Auslandshilfe bei der Caritas Kärnten. Durch Besuche vor Ort kennt sie die Situation der Menschen und deren Probleme nur zu gut.

Pater Ignatius und Alexandra Blattnig-Rull, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Kärnten
Pater Ignatius und Alexandra Blattnig-Rull, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Kärnten © Caritas

Das Brot wird nicht nur im Geschäft verkauft, sondern auch mit einer Art Tuk-Tuk zu Geschäften in die Dörfer gebracht. Zweimal die Woche wird Brot auch in eine Schule geliefert. "Die gesunde Jause, zu der weiters Obst zählt, ist für die Kinder sehr wichtig. Die Kinder sind sehr mangelernährt", sagt Blattnig-Rull. Oft ist die Ausspeisung in der Schule für die Kinder die einzige Mahlzeit am Tag.

Frauen sparen in Gruppen

Auch die Ausbildung von Frauen und Mädchen wird in Nord-Uganda mit Spendengeldern forciert. Frauen lernen etwa, wie sie mit dem Anbau von Gemüse und Getreide Geld verdienen können, sie werden auch zu Friseurinnen und Schneiderinnen ausgebildet. "Wichtig ist weiters, dass sie lernen, zu sparen. Vielen fehlt das Verständnis dafür, Geld zur Seite zu legen", sagt Blattnig-Rull. Dafür werden Frauen-Spargruppen ins Leben gerufen. "Es wird eine Kassiererin ausgebildet, ein Kassabuch geführt und das Geld gemeinsam verwaltet. An Mitglieder werden zudem kleine Kredite vergeben", erklärt Pater Ignatius. "Es ist ein sehr effizientes System", ergänzt die Caritas-Mitarbeiterin. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Sensibilisierung der Jugend auf Themen wie Gewalt an Frauen, Alkoholkonsum und Kinderehen. Dies geschehe in Schauspielgruppen.

Bei der Eröffnung der Bäckerei in Moroto im Vorjahr war auch Bischof Josef Marketz (Siebenter von links) anwesend
Bei der Eröffnung der Bäckerei in Moroto im Vorjahr war auch Bischof Josef Marketz (Siebenter von links) anwesend © Caritas/Daniel Gollner

Eine langfristige Planung von Projekten sei schwierig, so Blattnig-Rull. Das liegt einerseits daran, dass Partner sich immer nur eine gewisse Zeit im Land engagieren. Zudem werde es schwieriger, Spenden zu lukrieren. "Wir haben den Krieg in der Ukraine und die Katastrophen im eigenen Land", sagt die Leiterin der Auslandshilfe und sie appelliert: "In unserer Gesellschaft ist es wichtig, auch auf andere Kontinente zu achten."