Standing Ovations, Hunderte Selfies, Dutzende Autogramme. Kärntens Oscar-Starkoch Wolfgang Puck ist Ruhm und Rummel wie bei der "Rolling Pin"-Preisverleihung für sein Lebenswerk in Graz gewöhnt. Aber irgendwann ist auch ein von Ehrungen gestählter Küchenstar wie er nahezu fassungslos. So geschehen, als sich in Graz Puck und sein Kärntner Kochkollege Herwig Sabitzer nach fast zwei Jahrzehnten wieder einmal in die Arme fielen. Beide hatten gemeinsam in den 1960er-Jahren im Villacher Parkhotel ihre Kochlehre begonnen und wollten dann in die weite Welt hinaus. "Wir haben uns bei allen 13 Drei-Sterne-Restaurants in Frankreich beworben, die es damals gegeben hat. Wolfgang hat einen Job in der L' Oustau de Baumanière in der Provence bekommen, ich im Maxim’s in Paris. Später ist er dann auch zu mir ins Maxim’s gekommen", erinnert sich Sabitzer.

Bei Backhendl und Spargel mit Pucks Schwester Christine, Bruder Klaus, Sohn Byron, den Freunden Günther Kracher und Hannes Tschemernjak im Grazer Restaurant Der Steirer plauderten die beiden dann stundenlang über ihre alten Erlebnisse. Puck ging in die USA, Sabitzer wurde Sternekoch und Weinhändler in München. Ans Aufhören denken beide noch lange nicht. Puck, dessen berühmtes Spago 13 Kilometer vom Pazifik entfernt mitten in Beverly Hills liegt, will sich endlich einen neuen Gourmettempel in Malibu direkt am Meer erschaffen: "Ich habe am Pacific Highway vom Staat Kalifornien ein altes Restaurant gepachtet und lass von Stararchitekt Frank Gehry, der das Guggenheim-Museum in Bilbao gebaut hat und gerade das Neue in Abu Dhabi fertigstellt, einen neuen Dining-Komplex bauen. Frank ist 94, ich 73. Der Pachtvertrag läuft auf 50 Jahre mit einer Verlängerungs-Option für weitere 25 Jahre. Wir haben eben beide noch große Pläne", lacht Puck.