Ach, und die 4000 Studierenden der Montanuniversität Leoben werden nach ihrer Ausbildung alle in die Berge ziehen? – So leicht lässt sich der angehende Rektor Peter Moser nicht provozieren: "Nein! Die werden hinausgehen, um die Welt weiterzuentwickeln und besser zu machen. Wir haben alles, was man dafür braucht." Unerschütterliches Vertrauen in "seine" Uni und die jungen Menschen, die von dort aus die Zukunft gestalten: keine schlechte Einstellung für den Vizerektor, der im Oktober sein Amt als Rektor antritt. Dann ist er verantwortlich für die Uni-Strategie, ihre internen Strukturen und das Personal, rund 1300 Leute.
"Mein Vater hat mich schon als Kind für den Bergbau begeistert. 30 Jahre arbeitete er im Tunnelbau unter Tage. Als ich 14 war, nahm er mich einmal mit und ich staunte sehr über diese aufregende Welt. Vielleicht passt das nicht gerade als Markenzeichen für den Rektor einer Montanuniversität, aber ich fühle mich bis heute unter Tage sehr wohl."
Typisch Montanist, werden Vorurteilsfreunde sagen. Moser war auch nicht sonderlich glücklich, dass das Kleine-Zeitung-Interview ausgerechnet auf seiner Fahrt nach der Montan-City Eisenerz (typisch!) seinen Anfang nahm. Denn der 63-Jährige sieht es als "Herausforderung, von dem alleinigen Bergwerk- und Bergmann-Image wegzukommen und die weitaus größere Bedeutung der Universität und ihrer Leistungen im öffentlichen Bewusstsein zu verankern".