Lange war es um Stefan Petzner ruhig. Am Freitag trat er in der ORF-Sendung "Vera" auf. Der ehemalige Sprecher und Vertraute des verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider (FPÖ, BZÖ) sowie Nationalratsabgeordneter und Buchautor, wurde spätestens nach dem Tod Haiders österreichweit bekannt, als er den Verlust seines "Lebensmenschen" betrauerte. 2013 wurde Petzner aus der Partei ausgeschlossen. Zum letzten Mal tanzte er 2019 vor einem Millionenpublikum bei "Dancing Stars". Im Februar dieses Jahres wurde bekannt, dass Petzner insolvent ist: 257.000 Euro Verbindlichkeiten hat dessen PR- und Politikberatung "petzner communications e.U." angehäuft. Ein Sanierungsverfahren wurde eröffnet.

Wie Petzner bereits gegenüber dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) angab, so erklärte er auch Vera Russwurm, dass die Schulden das Ergebnis gesundheitlicher Probleme, einer verminderten Auftragslage durch die Coronapandemie, aber vor allem auf enorme Kosten von Gerichtsverfahren zurückzuführen sind. "Das ist das Problem in Österreich, jeder kann einen anzeigen. Auch wenn kein Vorwurf übrig bleibt, sitzt man dann auf horrenden Anwaltskosten. Alleine die Anwälte haben mich 200.000 Euro gekostet", so Petzner. Dazu kommen vor allem Steuerschulden und ausständige Sozialversicherungsbeiträge: "Niemand wurde geschädigt", sagte Petzner.

Urteil wegen Verhetzung

Nicht alle Verfahren blieben allerdings ohne Schuldspruch. Für eine Aussage, bekannt als "Schlitzaugen-Virus"-Sager, mit der Petzner Chinesen als "schmutzig" bezeichnete, wurde er zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt. Gegenüber Vera verteidigte sich Petzner damit, dass dies im Zusammenhang mit Corona von ihm "überspitzt" formuliert wurde: "Heute darf ich das aufgrund des Urteils so nicht mehr sagen, aber wir alle wissen, es gibt ländliche Lebensstile in China, die man bei uns so nur mehr aus der Vergangenheit kennt."

Ob er je wieder in die Politik gehen würde, fragte Vera Russwurm: "Wenn, dann nur mehr als Minister, alles andere kenne ich ja schon", antwortete Stefan Petzner. Seine Heimat und Kindheit im steirischen Bergbauerndorf vermisse er nicht: "Ich habe keine Sehnsucht danach, ich kenne kein Heimweh, ich kann überall zu Hause sein", sagt Petzner, um zum Schluss nachzusetzen: "Das Gefängnis wird es hoffentlich nicht".