Man stelle sich kurz folgendes Szenario vor: Eine Gruppe Männer und Frauen sitzen um einen Tisch herum, auf jedem Platz liegt ein Blatt Papier, auf dem Name, Rasse, Beruf, Stärken und Schwächen eines Charakters notiert sind. Zudem sind über den ganzen Tisch verschiedenste Würfel verteilt. Sie haben – ganz klassisch – sechs Seiten, aber auch zehn, zwölf oder 20. Einer aus der Gruppe hat einen Sichtschutz vor sich aufgebaut, Bücher liegen um ihn herum, vielleicht auch Mappen und andere Utensilien.

Und nun fehlt den Mitspielern noch eine Zutat für einen gelungenen Rollenspieltag: ihre Fantasie. Denn hier sind sie nicht Christina, Peter und Sascha, sondern Beetela, die Barbarin, Urlox, der Magier und Malyna, die Waldläuferin. Gemeinsam streifen sie gerade durch eine Höhle, erkunden neue Räume, kämpfen gegen Trolle und plündern Schätze. Dabei können ihre Charaktere stärker werden, sich aber auch verletzen, im schlimmsten Fall sogar sterben.

Gruppen-Abenteuer

Die Gruppe spielt "Dungeons & Dragons", ein sogenanntes "Pen and Paper"-Rollenspiel. Es ist eine Geschichte, in der die Spieler nicht nur Beobachter sind, sondern einen aktiven Teil einer ganz eigenen Geschichte darstellen. Alle Entscheidungen, die man trifft, haben Konsequenzen und so erlebt man kooperativ mit einer Gruppe und einem Erzähler – genannt "Spielleiter" oder "Dungeon Master" – das Abenteuer.

Essenziell für Rollenspiele: verschiedenste Würfel
Essenziell für Rollenspiele: verschiedenste Würfel © Connie Ortner

"Dungeons & Dragons" oder auch "D&D" gibt es bereits seit den 1980er-Jahren. Durch Serien wie "Big Bang Theorie" oder "Stranger Things" erlebten Rollenspiele wieder ein echtes Comeback. Weitere Vertreter dieses Genres sind etwa "Das Schwarze Auge" oder "Shadowrun".

Dass sich ebendiese Spiele (wieder) zunehmender Beliebtheit erfreuen, merkt man auch im Klagenfurter Spielefachgeschäft "Hive Games". Daher veranstaltet man hier in Kooperation mit dem Verein Gilead am Samstag, dem 25. März, ab 12 Uhr, einen kostenlosen Rollenspieltag, bei dem verschiedenste Spiele in kleinen, ein- bis zweistündigen Szenarien ausprobiert werden können.

"Der Gratis-Rollenspieltag soll Impulse schaffen und Neulingen den Eintritt in die Welt des kooperativen Erzählspiels erleichtern, sodass sich hoffentlich viele Leute auch danach noch zum gemeinsamen Spielen treffen", sagt Stefan Urabl, einer der Organisatoren. Er selbst ist Leiter der "Pen and Paper"-Sektion bei Gilead. "In diesem Sinne ist die Veranstaltung auch als eine Art Vernetzungstreffen gedacht, um neue Spiele und Spieler kennenzulernen."