Wie heißt es so schön? 50 ist das neue 40. Zumindest gibt es bereits T-Shirts und Geburtstagskarten mit diesem Spruch. In Klagenfurt wird 50 jedoch etwas anders definiert ...

Hier können sich Bürger schon ab einem Alter von 50 Jahren an das Seniorenbüro der Stadt wenden. Auf der Homepage des Seniorenbüros heißt es: Das Motto des Seniorenbüros lautet "Mitten im Leben – Mitten in Klagenfurt". Alle Klagenfurter Bürger ab dem 50. Lebensjahr können ganzjährig ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm in Anspruch nehmen.

Senioren Leistungspartner

Es gibt sogar eine eigene 50plus-Card: Mit dieser Karte können Klagenfurterinnen und Klagenfurter über 50 zahlreiche Vorteile in Anspruch nehmen, steht auf der Homepage. Das Angebot sorgt einerseits für Schmunzeln, andererseits aber auch für zunehmende Nachfrage, vor allem in den ersten Wochen des heurigen Jahres: "Seit Anfang Jänner bis 23. Februar wurden 31 Stück 50plus-Karten ausgegeben, das ist im Vergleich zu den beiden Jahren davor eine deutliche Steigerung", heißt es auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Die 50plus-Card kann man sich in der Bürgerservicestelle Soziales abholen. Ab dem 50. Geburtstag, versteht sich. Unter "Senioren Leistungspartner 50 Plus" sind auf der Homepage der Stadt viele tolle Geschäfte aufgelistet, die Rabatte für Karteninhaber bieten.

Was auffällt ist, dass der Großteil der Karten heuer an Personen zwischen 50 und 60 Jahren gegangen sind – also an "Jungsenioren". Wobei aufgrund der Corona-Pandemie in den Vorjahren natürlich generell weniger Karten ausgegeben wurden. 

Das Netz witzelt

Die Kleine Zeitung hat bereits Anfang Februar über das originelle Angebot für Menschen ab 50 berichtet. Vor allem auf Facebook sorgte das für viele witzige Kommentare: "Mit 52 bekomme ich in Salzburg schon das Seniorenmagazin", schrieb eine Userin. "Erklären uns die Kärntner, dass wir alt sind?", fragte eine andere. "Werd i dann bald beantragen", kündigte jemand an. "Mit 50 schon alt, aber arbeitsfähig bis 70", lautete ein weiterer Kommentar.

Dass sich jemand über das Angebot beschwert und sagt – "Ich bin kein Senior" – soll übrigens nur ganz selten vorkommen. Karin Ertl, Leiterin des Seniorenbüros, stellt klar: "Selbstverständlich sind Menschen, die knapp über 50 Jahre alt sind und noch mitten im Berufsleben stehen, keine Senioren und wollen auch nicht als solche bezeichnet werden. Dennoch ist es wichtig, dass man sich früh genug auf den Ruhestand vorbereitet, um in der Pension nicht in ein Loch zu fallen. Weil unter anderem der strukturierte Arbeitsalltag wegfällt, sollte bereits ab Mitte 50 damit angefangen werden, sich Interessen in eine andere Richtung aufzubauen ..." Dafür sei das Seniorenbüro auch da, "um Menschen aufzufangen, ihnen Angebote zu bieten und Hilfestellung zu leisten, wenn es erwünscht ist".