Bei der Sportlergala in Velden im Dezember 2022 wurde Martin Hinteregger eine Sonderehrung des Landes Kärnten zuteil. Der 67-fache Nationalspieler und Euro-League-Sieger mit Eintracht Frankfurt beendete mit 29 Jahren seine Fußball-Profikarriere und kehrte in seine Heimat Kärnten zurück. Von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wurde Martin Hinteregger bei der Gala in Velden auch eine Ehrenurkunde anlässlich des "Rücktritts vom Spitzensport" überreicht.

Am Mittwoch landete diese im Postfach von Martin Hinteregger, allerdings in Niederösterreich: "Ich habe in der Hauptschule Fußball gespielt, halbwegs professionell habe ich nur gerudert auf der Donau, wo ich auch an Staatsmeisterschaften teilgenommen habe. Mein Rücktritt vom 'Spitzensport' ist aber schon sehr lange her", sagt Martin Hinteregger und lacht. Der Namensvetter des Kärntner Ex-Fußballers ist FPÖ-Politiker und Stadtrat in der niederösterreichischen Gemeinde Herzogenburg, "da freut es besonders, wenn man von einem SPÖ-Landeshauptmann eine Ehrung erhält, besonders in Wahlkampfzeiten".

Ein Fan des Ex-Fußballers

Ihm sei natürlich sofort bewusst gewesen, dass die Urkunde an den falschen adressiert wurde: "Ich werde gleich Donnerstagmorgen beim Land Kärnten anrufen und die Sache aufklären. Ich bin ein großer Fan vom 'echten' Martin Hinteregger, am liebsten würde ich ihm seine Urkunde selbst vorbeibringen", sagt der Niederösterreicher.

Im Land Kärnten konnte man sich die Verwechslung Mittwochnachmittag zunächst nicht erklären. "Viele Sportler haben ihre Urkunden im Casineum Velden vergessen und die wurden jetzt nachgesendet", sagte der Sprecher des Landes Gerd Kurath und führte weiter aus: "Grundsätzlich sind wir sehr dankbar, dass sich der falsche Adressat gemeldet hat. Unser Kärntner Martin Hinteregger wird seine Urkunde auf jeden Fall noch bekommen", verspricht Kurath.

Vom Sportpresseklub versendet

Andreas Schäfermeier, Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser erklärt, dass die Abwicklung der Sportlergala vom Sportpresseklub Kärnten organisiert wurde: "Sie haben auch die vergessenen Urkunden nachgesendet. Entsprechende Kuverts des Landes hat der Sportpresseklub bereits im Vorfeld dafür erhalten. Der Versender war also nicht das Land Kärnten und schon gar nicht der Landeshauptmann."

Der Obmann des Sportpresseklubs Kärnten Marijan Velik spricht von einer unglücklichen Geschichte, "die nicht passieren darf. Es tut uns sehr leid, wir werden dem auf den Grund gehen". Man habe Martin Hinteregger im Vorfeld die Einladung an seine richtige Adresse zugestellt, warum die Urkunde falsch versendet wurde, kann sich Velik nicht erklären. Er gehe von menschlichen Versagen aus, "ein unglücklicher Fehler ist passiert".