Es war eine kurze Nacht für rund 150 Feuerwehrleute – und auch für die Gäste und Mitarbeiter eines Hotels. Am Mittwoch gegen 2 Uhr nachts brach aus bisher unbekannter Ursache im Außenlager eines Beherbergungsbetriebes in der Gemeinde Hermagor ein Brand aus.

Das Feuer war in einem an das Hotel angebauten Lagerraum ausgebrochen. Durch die Rauchentwicklung schlug die hausinterne Brandmeldeanlage Alarm.

"Ich bin in der Nacht aufgewacht, weil ich etwas gehört hatte. Ich habe gedacht, es ist ein Autoalarm. Beim Blick aus dem Fenster habe ich den Rauch gesehen", erinnert sich Peter Filippitsch, der Besitzer des Hotels. Er registrierte, dass es sich nicht um einen Autoalarm, sondern den hauseigenen Brandmelder gehandelt hat und setzte die Rettungskette in Gang.

"Die 22 im Gebäude befindlichen Personen wurden dadurch frühzeitig gewarnt und konnten sich daher in Sicherheit bringen", sagt Einsatzleiter Thomas Astner von der Freiwilligen Feuerwehr Tröpolach.

Filippitsch und weitere Mitarbeiter des Familienbetriebs weckten die Gäste. "Telefonisch und durch Klopfen. Es liegt immer eine Liste auf, auf der steht, wer wo im Haus ist zurzeit. Trotzdem sind wir natürlich noch einmal durchgegangen und haben die Türen der Zimmer markiert, die wir überprüft haben." Ein Gast dachte zuerst nur an Übung und wollte fast schon wieder schlafen gehen. "Doch dann ist ihm doch der Brandgeruch in die Nase gestiegen."

"Fünf Minuten später ..."

Auch Leopold Astner, Bürgermeister von Hermagor, war in der Nacht auf den Beinen. "Die ganze Ortschaft war voller Blaulicht und Feuerwehr. Aber Gott sei Dank ist der Feuermelder im Stiegenhaus angegangen. So war die Feuerwehr gerade noch rechtzeitig da. Fünf Minuten später wäre das ganze Haus in Vollbrand gestanden", zeigt sich Leopold Astner erleichtert.

Der Lagerraum am Tag nach dem Feuer
Der Lagerraum am Tag nach dem Feuer © Leopold Salcher

Die 19 Gäste des Hotels wurden vorerst im Rüsthaus der Feuerwehr betreut, durften dann das Notwendigste aus ihren Zimmern holen und wurden schließlich in ein nur fünf Minuten entferntes Hotel gebracht. "Wenn die Feuerwehr das Haus wieder freigibt, können sie zurück, es steht ihnen aber frei, auch noch eine Nacht in dem anderen Hotel zu schlafen", sagt der Bürgermeister.

Durch das rasche Eingreifen von elf Feuerwehren mit 16 Fahrzeugen konnte ein Übergreifen auf das Hotel und Restaurant verhindert und der Brand um 3.50 Uhr gelöscht werden. 

Ermittlungen laufen

Die Rettung Hermagor war mit einem Fahrzeug und der Besatzung zur Bereitschaft vor Ort, verletzt wurde aber zum Glück niemand. Die Schadenshöhe ist derzeit nicht bekannt. Die Ermittlungen nach der Brandursache folgen in den kommenden Tagen. Für den Löscheinsatz war die Rattendorfer Straße (L 22) in der Zeit zwischen 2.30 Uhr und 5 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt.

Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren Tröpolach, Rattendorf, Watschig, Mitschig, Kühweg, Hermagor, Waidegg, Kirchbach, Reisach, Goderschach und Grafendorf-Gundersheim.