Schweine mit knallroten Augen, zusammengepfercht, mit abgebissenen Schwänzen und Geschwüren: Diese schockierenden Bilder aus einem Mastbetrieb im Bezirk Klagenfurt-Land wurden im Frühjahr öffentlich. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hatte mit einem Video auf die Missstände in dem Stall aufmerksam gemacht.

Prozess wegen Tierquälerei
Prozess wegen Tierquälerei © VGT

Jetzt hatte der Fall ein rechtliches Nachspiel: Der Bauer musste sich am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Ihm wurde vorgeworfen, den Schweinen auf seiner Landwirtschaft unnötig Qualen zugefügt zu haben, indem er sie unter tierschutzwidrigen Hygienebedingungen gehalten hat. Sein Betrieb trug damals sogar ein AMA-Gütesiegel (Agrarmarkt Austria).

Der Landwirt muss sich vor Richter Dietmar Wassertheurer verantworten
Der Landwirt muss sich vor Richter Dietmar Wassertheurer verantworten © Manuela Kalser

"Etwa 40 Schweine erlitten dadurch massive Verletzungen, Lähmungen, Lungenentzündungen sowie gerötete Augenbindehäute", heißt es von der Anklagebehörde. Zudem kam es zu Blutungen und Verwundungen an den Schwänzen durch Schwanzbeißen.

Landwirt geständig

Tierquälerei ist mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren bedroht. Der Prozess wurde von Richter Dietmar Wassertheurer geleitet. Der Landwirt zeigte sich grundsätzlich geständig: "Ich war wahrscheinlich doch nachlässig. Es ist blöd gelaufen. Hätte nicht sein sollen."

Nach einer zweistündigen Verhandlung wurde dem Bauern eine Diversion (außergerichtliche Lösung) angeboten. Wenn er eine Geldbuße in der Höhe von 6110 Euro zahlt, dann wird das Strafverfahren gegen ihn eingestellt. Der Bauer stimmte der Diversion zu. Die Staatsanwaltschaft sprach sich allerdings dagegen aus, somit gibt es noch keine rechtskräftige Entscheidung.

Die Tierschützer des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) haben vor dem Landesgericht protestiert, um gegen das Tierleid aufmerksam zu machen. Viele von ihnen wollten sich den Prozess später auch direkt im Verhandlungssaal ansehen, aber es gab zu wenig Sitzplätze. Zunächst mussten alle Tierschützer draußen vor der geschlossenen Verhandlungstüre warten, später wurde wenigstens ein Sitzplatz frei - den Sprecher des Vereins gegen Tierfabriken.