Für die Opfer des Überfalls ist es ein Albtraum: Ein Maskierter stürmte in die Bank, zielte mit einer Pistole auf ihre Körper und forderte sie alle auf, sich auf den Boden zu legen. Dort verharrten sie minutenlang. Nichtwissend, was mit ihnen passieren würde. Wird der Täter schießen?
Diese furchtbaren Momente erlebten zwei Bankangestellte und zwei Kunden im November 2016 in der Raika-Filiale in Schiefling am Wörthersee. Sie leiden noch heute darunter. Auch weil der brutale Täter mit den markanten Augen – die auffallend roten Bindehäute sind den Opfern in Erinnerung geblieben – nie gefasst werden konnte.

Absperrung des Tatorts nach Überfall auf die Raika in Schiefling im November 2016
Absperrung des Tatorts nach Überfall auf die Raika in Schiefling im November 2016 © Hermann Sobe

Jetzt rollt das Landeskriminalamt den Fall neu auf. Die Ermittler versuchen nun, dem Bankräuber mithilfe der ServusTV-Sendung „Fahndung Österreich“ (Donnerstag, 7. Oktober, 20.15 Uhr) auf die Spur zu kommen. Für die Live-Sendung wurde der Überfall so authentisch wie möglich nachgestellt. „Wir hoffen, dass wir durch die Sendung neue Hinweise auf den Täter bekommen“, sagt der ermittelnde Kriminalist Alexander Fichtinger von der Raubgruppe im Landeskriminalamt.

"Wir hoffen, dass wir nach der Sendung neue Hinweise erhalten", sagt Alexander Fichtinger von der Raubgruppe im Landeskriminalamt
"Wir hoffen, dass wir nach der Sendung neue Hinweise erhalten", sagt Alexander Fichtinger von der Raubgruppe im Landeskriminalamt © ServusTV/Götzhaber

Bald nach dem Überfall sind nämlich die Ermittlungen ins Stocken geraten. Zum Täter, der mit einer höheren Geldsumme mit seinem neben der Bank abgestellten alten Mountainbike flüchten konnte, fehlt bis heute die berühmte heiße Spur.

Der Banküberfall wurde von ServusTV nachgestellt
Der Banküberfall wurde von ServusTV nachgestellt © Servus TV/Götzhaber

Fahrrad in Wald gefunden

Das Fahrrad, welches einen Tag vor dem Überfall im Lavanttal gestohlen worden war, wurde übrigens zwei Tage nach der Tat in einem Waldstück bei Schiefling gefunden. Es brachte die Ermittler letztlich aber auch nicht weiter. Genauso wie die wenigen einzelnen Worten, die der Täter während des Überfalls gesprochen hatte. Den Kriminalisten ist es kaum möglich, Rückschlüsse auf seine Herkunft zu ziehen. Auch die Frage, ob der 20 bis 25-jährige Mann einen Komplizen hatte, ist noch unbeantwortet. Hat jemand mit einem Auto in der Nähe auf ihn gewartet? Hingegen relativ sicher sind sich die Ermittler, dass es sich bei der vom Täter benutzen Pistole um eine echte handelt.

Mit dieser Waffe bedrohte der Bankräuber seine Opfer. Die Ermittler sind sich sicher, dass es sich um eine echte Pistole handelt
Mit dieser Waffe bedrohte der Bankräuber seine Opfer. Die Ermittler sind sich sicher, dass es sich um eine echte Pistole handelt © Polizei

Ein Jahr später, im November 2017, wurde der Filialleiter der Bank wieder Opfer eines Überfalls: Er wurde im hinteren Bereich der Bank von zwei Männern mit einer Waffe brutal niedergeschlagen. Dann zwangen sie ihn, den Tresor zu öffnen. Dieser Banküberfall ist mittlerweile geklärt.