Das ist hoffentlich der letzte Akt rund um ein ebenso heftig diskutiertes wie kritisiertes Facebook-Posting des „EU-Bauern“ Manfred Tisal. Der bekannte Akteur der Villacher Faschingsgilde hatte darin Ende August Flüchtlinge als „Sozialschmarotzer, die über uns herfallen“ bezeichnet. Man darf davon ausgehen, dass er auf viele Reaktionen darauf wohl liebend gerne verzichtet hätte, vor allem auf jene einer Frau: „Von mir aus kann man Mauthausen wieder aufsperren . . . Und diese Parasiten Sozialschmarotzer Vergewaltiger und Gutmenschen alle verbrennen erschießen oder so wie IS tut . . . alle Köpfen . . . ich bin dabei“.

Die Frau war sich vermutlich der Konsequenzen, welche ihre Wortmeldung nach sich ziehen könnten, nicht bewusst. Von der Kleinen Zeitung darauf angesprochen, meinte sie damals, an den Aussagen könne man doch gar nichts Besonderes finden. Als Grund für den Ausbruch nannte sie schließlich Verärgerung darüber, dass für Asylanten so viel getan werde, nicht jedoch für die Einheimischen. Sie berichtete zudem von negativen Erfahrungen mit dem Sozialstaat in Zusammenhang mit ihrer Familie.

Das Hass-Posting hat der Frau eine Anklage wegen Verhetzung eingebracht (Paragraf 283 Strafgesetzbuch). Am Dienstag hätte sie am Landesgericht in Klagenfurt vor dem Richter stehen sollen. Wegen einer Erkrankung der Angeklagten muss die Verhandlung nun aber verschoben werden.

Der Frau droht eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren. Der Grund: Die verhetzende Botschaft war durch die Veröffentlichung auf Facebook einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.