Hans Peter Mailänder und seine Kollegen haben schon viel erlebt: EU-Treffen mit Tausenden Gegendemonstranten, Radrennen wie den Giro d’Italia mit Zehntausenden Zusehern oder Fußballspiele mit Hunderten gewaltbereiten Fans. Der G20-Gipfel in Hamburg in der Vorwoche war für die Mitglieder des mobilen Verkehrskommandos der Kärntner Polizei aber eine neue Erfahrung. „Es war der anstrengendste und gefährlichste Einsatz meiner Karriere“, sagt Mailänder.

Er und acht Kollegen lotsten die Autokonvois der Staatschefs durch die 1,82 Millionen Einwohner zählende Stadt. Die genaue Route, die zu nehmen ist, wurde den Polizisten erst 20 Minuten vor Abfahrt mitgeteilt, per Code. „Jeder Code war einer der 700 Fahrtstrecken zugeordnet, die die Einsatzleitung vorgegeben hat“, so Mailänder. Damit sollte vermieden werden, dass die Route vorzeitig bekannt, die Strecke von Demonstranten blockiert und der Autokonvoi zum Stehen gebracht wird. „Unsere oberste Devise ist: ‚Immer in Bewegung bleiben‘“, sagt Mailänder. Stillstand bedeute, angreifbarer zu sein, die zu schützende Person zu gefährden.