Als „Bessi“ ins Haus kam, wurde alles anders. Viel besser. Bis zu diesem Zeitpunkt fand Ingrid Meckel ihr Leben nämlich nicht mehr lebenswert.
Begonnen hat alles vor 18 Jahren: „1997 wurde bei mir erstmals eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert, die starke rheumatische Beschwerden und schwere Entzündungen verursachte. Im Jahr 2000 kam die Diagnose Diabetes dazu“, erinnert sich die St. Veiterin. Vier Jahre später der nächste Schicksalsschlag: „2004 fiel mir plötzlich auf, dass ich nicht mehr so gut sehe.“ Danach ging alles sehr schnell: Nach einer chronischen Panuveitis (eine Entzündung aller Augenschichten) und einer Vaskulitis (eine Entzündung der Gefäße im Gehirn) wachte die begeisterte Kinderbetreuerin und Mutter von drei Pflegekindern eines Morgens auf und konnte am rechten Auge nichts mehr sehen. Innerhalb weniger Wochen war dann auch das Sehvermögen am linken Auge weg. „Seitdem kann ich nur noch direktes Licht erkennen“, sagt die 50-Jährige. Damit schien alles vorbei zu sein. Ihre Arbeit als Tagesmutter und ausgebildete Legasthenie-Trainerin, die ihr immer so wichtig war – und alles andere auch.
MICHAELA PRAPROTNIG