Als „stabil“ beschreibt Kabeg-Sprecherin Nathalie Trost den Zustand jenes Schiedsrichters (56), der am Samstag am Sportplatz in Guttaring beim Spiel des SV Kraig gegen den GAK in der 2. Frauen-Fußball-Bundesliga wegen eines Herzinfarkts zusammengebrochen ist. Der Kärntner wird am Klinikum Klagenfurt behandelt, konnte Montagnachmittag von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt werden.
Ein Zuschauer, Kraig-Kapitänin Alissa Lamzari und Notarzt Michael Obmann waren am Sportplatz als Ersthelfer zur Stelle, zum eigentlichen Lebensretter wurde aber ein Defibrillator der Marke Mindray BeneHeart C1A. Das Gerät holte den Referee, der einen Herzinfarkt erlitten hatte, mit einem Stromschlag zurück ins Leben.
„An vielen Sportplätzen, in Sportzentren, öffentlichen Gebäuden, Einkaufszentren, in Taxis, größeren Unternehmen und im öffentlichen Raum sind bereits Defibrillatoren vorhanden“, sagt Johannes Pfeifenberger. Er ist pädagogischer Leiter im Fachbereich Erste Hilfe im Ausbildungszentrum des Roten Kreuzes Kärnten. Der Experte macht darauf aufmerksam, dass es mit dem „Defi“ allein aber in den meisten Fällen nicht getan ist. „Wichtig ist, dass man vor der Defi-Anwendung mit einer Herzmassage beginnt. Im Zweifel kann man auch die 144 anrufen und erhält eine Anleitung“, so Pfeifenberger.
Auskunft über 144
Die Anwendung des Reanimationsgeräts sei einfach. „Man muss nur den Startknopf drücken und zwei Elektroden auf dem freigelegten Brustkorb aufkleben. Es gibt entsprechende Markierungen. Der Defi spricht mit dem Benutzer, überprüft selbstständig den Herzrhythmus und gibt erst die Taste für den Stromschlag frei, wenn der Schock tatsächlich notwendig ist“, so Pfeifenberger. Die Leitstelle des Roten Kreuzes unterstützt den Nutzer aber im Zweifel auch. Wo der nächste Schockgeber bereitsteht, ist über die 144 oder über die Homepage definetzwerk.at in Erfahrung zu bringen.
Ab 1500 Euro
Zwischen 1500 und 2000 Euro kostet ein medizinisch zugelassener Defibrillator. Das Rote Kreuz verfügt über Vertriebspartner und berät auch beim Ankauf. Erworben werden die Geräte eher von Gemeinschaften, als von Privathaushalten. „Außer es handelt sich um einen Risikopatienten und ein Arzt hält die private Anschaffung für sinnvoll. Neben den Anschaffungskosten fallen auch Kosten für die regelmäßige Wartung an“, sagt Christoph Sterbenz, Landessekretär des Zivilschutzverbandes Kärnten. Nach einem Einsatz muss der „Defi“ gewartet werden. Wichtig ist der Tausch der verwendeten Einweg-Elektroden, die im Rahmen eines Notfalleinsatzes verwendet wurden und, so dies nötig ist, auch eine neue Batterie. Das erfolgte am Montag auch beim Gerät in Guttaring.
Auch Sterbenz unterstreicht, dass auch Laien einen Defibrillator benutzen können, rät aber: „Die Hemmschwelle beim Anwender ist in einer Notsituation groß, eine Ausbildung im Umgang mit einem Defi im Zuge eines Erste-Hilfe-Kurses ist natürlich besser.“