Zu einem spektakulären und aufwendigen Einsatz mussten in der Nacht auf Donnerstag mehrere Feuerwehren im Bezirk Spittal/Drau ausrücken.
Um 23.34 Uhr gab es in Rennweg am Katschberg Sirenenalarm: Laut erster Meldung brannte es im Bereich der Ortschaft Frankenberg, berichtet die Freiwillige Feuerwehr (FF) Rennweg. Die ersten Einsatzkräfte fuhren daher dieses Gebiet an. Da jedoch kein Feuerschein erkennbar war, wurden weitere Kräfte parallel dazu auf den Atzensberg entsandt. Durch tief hängende Wolken war zunächst die genaue Lokalisierung nicht möglich, schildert Peter Kircher, Einsatzleiter und Feuerwehrkommandant von Rennweg.
Hoch über Rennweg auf der Atzensberger Alm, auf 1885 Meter Seehöhe, unterhalb des sogenannten Kramerbichl wurde schließlich eine Almhütte entdeckt, die bereits in Vollbrand stand. „Daraufhin wurden alle alarmierten und teils in Bereitstellung stehenden Feuerwehren sukzessive nachgezogen und für Lösch-, Lotsen- und Pumpdienste eingeteilt“, sagt Kircher.
Aufgrund der exponierten Lage und fehlender Löschwasserversorgung wurde bereits auf der Anfahrt die Nachalarmierung weiterer Tanklöschfahrzeuge (TLF) bei der Landeswarn- und Alarmzentrale (LAWZ) veranlasst. „Es ist hier oben ziemlich trocken“, sagte Kircher. Mit den ersten verfügbaren Tankfüllungen konnten die Einsatzkräfte eine weitere Ausbreitung auf unmittelbar angrenzende Nachbarobjekte sowie das Wald- bzw. Almgebiet verhindern.
Starker Funkenflug
In weiterer Folge wurde ein Pendelverkehr eingerichtet. Kein leichtes Unterfangen: Denn die nächstgelegene Löschwasserquelle war nur über Forststraßen in etwa fünf Kilometer Entfernung erreichbar. Doch den Feuerwehren gelang es, ausreichend Wasser auf den Berg zu fahren und den Objektschutz weiter aufrecht zu erhalten. So konnte der starke Funkenflug, ausgehend von der brennenden Hütte, erfolgreich bekämpft werden, das Löschen des Feuers war aber vorerst nicht möglich. Erst mit Errichtung eines Faltbehälters als Löschwasserdepot und abklingender Brandintensität konnte mehr Wasser vor Ort eingesetzt werden, berichten die Einsatzkräfte.
Bis in die Morgenstunden liefen noch weitere Löscharbeiten durch die FF Rennweg und die FF St. Peter/Oberdorf. Ein TLF der FF Gmünd führte weiterhin Wasser zum Brandobjekt. Neben den beiden zuletzt genannten Feuerwehren standen noch die FF Kremsbrücke, Eisentratten und Gmünd im Einsatz.
„Brand aus!“
Die Nachlöscharbeiten dauerten den ganzen Tag. „Es gab jede Menge Glutnester“, so Kircher. Unterstützung für die Feuerwehren gab es aus der Luft. Der Hubschrauber des Innenministeriums „tankte“ Löschwasser in einem Almsee und flog es zum Brandort - insgesamt 27 Mal. Kircher: „Das war wirklich eine große Hilfe.“ Donnerstagnachmittag konnte schließlich „Brand aus“ gegeben werden.
Die Almhütte gehört einem Landwirt aus der Region, in ihr waren zum Zeitpunkt des Feuers keine Menschen. Die Brandursache ist ebenso noch nicht bekannt, wie die Höhe des Sachschadens.