Ein Video, das derzeit in den sozialen Medien kursiert, sorgt für Empörung und Entsetzen: Es zeigt eine Frau, die ihr Auto am Annabichler Friedhof in Klagenfurt mit einem Bewässerungsschlauch reinigt, der eigentlich zum Gießen von Grabpflanzen vorgesehen ist.
Friedhofsreferentin Sandra Wassermann (FPÖ) reagierte entsetzt auf den Vorfall, der sich am Samstagvormittag ereignet hat: „Das ist ein Wahnsinn und nicht zu tolerieren. Der Friedhof ist ein Ort des Gedenkens und der Stille. Die Einhaltung der Friedhofsordnung sowie der Totenruhe hat oberste Priorität.“
Die Schranke, die ein Befahren des Friedhofs für Nichtberechtigte eigentlich verhindern soll, ist im Moment nicht intakt. Dies ist dem Magistrat bekannt und die Reparatur soll bereits in Arbeit sein.
Ob die Frau, die wie am Autokennzeichen ersichtlich aus dem Bezirk Klagenfurt-Land stammt, Konsequenzen zu erwarten hat, ist derzeit noch unklar. „Es wird gerade geprüft, mit welcher Verordnung dieses unfassbare Verhalten im Widerspruch steht“, sagt Wassermann. Um ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern, kündigt Wassermann nun verstärkte Kontrollen durch das Ordnungsamt an: „Die Einhaltung der Friedhofsordnung muss für die Toten, aber auch für die Angehörigen sichergestellt werden.“
Keine Einsicht
Das Video wurde von einem schockierten Friedhofsbesucher aufgenommen und liegt der Kleinen Zeitung vollständig vor. Der Mann hat die Lenkerin nicht nur gefilmt, sondern sie auch zur Rede gestellt. Die Frau zeigte dabei keinerlei Einsicht – im Gegenteil: Für sie sei Autowaschen am Friedhof offenbar ganz normal.
Erst im Vorjahr sorgte eine vermeintliche Grillparty am Friedhof in Annabichl für Empörung: Nach Renovierungsarbeiten am Familiengrab hat eine Gruppe von rund 20 Personen Bänke aufgestellt und Snacks gegessen. Die Gruppe wurde wegen Störung der Totenruhe angezeigt.