Wie vorhergesagt gab der schneearme Winter am Freitag doch noch ein leises Zeichen von sich: In Kärnten und Osttirol hat es geschneit. Große Schneemengen sind nicht zusammengekommen, doch der Neuschnee sorgte am Vormittag für rutschige Straßen, auf zahlreichen Bergstraßen herrschte Kettenpflicht.
Es kam teilweise sogar zu Straßensperren, doch mittlerweile sind diese wieder aufgehoben, wie jene auf der Turracher Straße (B95) im Bereich Prekowa zwischen Himmelberg und Patergassen. Der Abschnitt war mehrere Stunden lang nach einem Unfall und wegen mehrerer hängengebliebener Fahrzeuge gesperrt. Zu Verkehrsbehinderungen kam es gegen Mittag auf der Gailtal Straße (B111) im Ortsgebiet von St. Daniel. Dort stand ein Lkw quer und blockierte die Fahrbahn. Nach einem Unfall auf der Seeberg Straße (B82) kam am Vormittag zwischen Mittertrixen und Obertrixen der Verkehr ins Stocken. Dort waren mehrere Fahrzeuge von der Fahrbahn abgekommen. In Bad St. Leonhard verlor ein Lkw-Lenker (28) aus Ungarn aufgrund von Schneematsch die Herrschaft über seine Fahrzeug. Der Lkw rutschte in den Straßengraben. Als der Lenker ausstieg, begann der Lkw plötzlich zu rollen, der Mann wurde dabei am Bein verletzt.
Unfälle
Auch auf der Nassfeld Straße (B90) zwischen Tröpolach und dem Nassfeld sowie auf der B111 Gailtal Straße (B111) zwischen St. Paul und Michelhofen meldeten Autofahrer Freitagfrüh hängengebliebene Fahrzeuge und Äste auf der Fahrbahn. Ebenfalls wieder frei befahrbar ist die Packer Straße (B70). Dort lag Freitagfrüh auf Höhe Aich Gutendorf ein umgefallener Baum auf der Fahrbahn.
Feuerwehreinsätze
Laut Landesalarm- und Warnzentrale sei es verhältnismäßig ruhig: „Ein paar Fahrzeuge mussten herausgezogen werden, aber in Summe gab es vielleicht gerade einmal zehn Einsätze.“ Das Einsatzgebiet der Feuerwehren erstreckte sich fast quer durchs gesamte Bundesland Kärnten.
Mehr Schnee am Vormittag
Vorhergesagt haben Meteorologen den Neuschnee bereits einige Tage zuvor. „Eine Kaltfront zieht in der Nacht vom Norden in Richtung Süden. Aber es wird sich ziehen, bis der Regen in Schnee übergeht“, sagte Gerhard Hohenwarter, Meteorologe der GeoSphere Austria, am Donnerstag. Auch wenn es nahezu überall schneite, fiel die Verteilung recht unterschiedlich aus.
In der Nacht auf Freitag, knapp vor Mitternacht, setzte der Niederschlag in Kärnten und Osttirol ein - und noch ist es nicht vorbei: „Wir erwarten, dass der Schneefall geradewegs im Morgenverkehr, etwa bis 9 Uhr am Vormittag am intensivsten wird“, sagt Hohenwarter.
Bis zu 30 Zentimeter
Mit den größten Schneemengen ist am Freitag am Weißensee und vom Gailtal bis ins Rosental zu rechnen. „Am Weißensee oder im Bodental sind 20 Zentimeter drin, das Nassfeld wird bis zu 30 Zentimeter Neuschnee abbekommen“, prognostiziert der Meteorologe und hat gute Nachrichten für die Skigebiete: „Alle werden eine schöne neue Schneedecke bekommen. Heiligenblut, die Turrach, der Katschberg, Kleinkirchheim, die Gerlitzen und bis zur Petzen, Kärntens Berge werden zum Finale der Semesterferien endlich winterlich.“
Klagenfurt und Villach
Auch die Täler werden weiß. „In Klagenfurt werden es bis zu vier Zentimeter, Villach kann mit sechs Zentimetern rechnen.“ Kaum Neuschnee wird es in St. Veit/Glan und in Wolfsberg geben. Weniger begünstigt vom frostigen Niederschlag wird diesmal auch der Westen. „Das Mölltal, Kötschach-Mauthen, Spittal an der Drau und Osttirol werden gar nicht so viel Schnee abbekommen, weil dort sehr früh föhnige Effekte eintreten werden“, sagt Hohenwarte. „Etwas angezuckert wird es dort aber auch.“
Glatteis
Nachdem die Schneefälle gegen 9 Uhr überall abklingen werden, wird es dann bis zum Abend aufklaren: „Kommt kein Nebel auf, ist in der Nacht auf Samstag und in den Morgenstunden Vorsicht auf den Straßen geboten. Es besteht Glatteisgefahr“, warnt der Meteorologe, verspricht aber: „Der Samstag selbst wird dann ein wunderschöner, klarer Wintertag werden.“