Stark gestiegene Kosten für Baumaterial, hohe Kreditzinsen, hohe Grundstückspreise, erschwerte (aber nun auslaufende) Kreditvergaben. Den Traum vom Hausbau oder der Eigentumswohnung haben zuletzt viele junge Familien ad acta gelegt.
Notwendige Innovationen
Mit einer Neuaufstellung der in den letzten Jahren viel zu wenig beanspruchten Wohnbauförderung in Kärnten wollen die Koalitionspartner SPÖ und ÖVP jetzt Grundsätzliches verändern, damit „junge Familien sich wieder Eigentum schaffen können“, wie die Klubobleute Herwig Seiser (SPÖ) und Markus Malle (ÖVP) Donnerstag bei der Präsentation der Pläne für die Landtagsarbeit 2025 betonten. Bestehende Regeln würden an der Lebensrealität der Menschen vorbeigehen. Nicht nur wegen der finanziellen Situation, auch wegen der Umwelt (das Bauwesen ist laut Seiser verantwortlich für 50 Prozent des Treibhausgas-Gesamtausstoßes) seien Innovationen notwendig.
Bayern als Vorbild
Kärnten, wo der Wohnbau „eine Vollbremsung eingelegt hat“ (Seiser) blickt deshalb auf Deutschland, auf Bayern, wo es seit wenigen Jahren den Gebäudetyp E (einfach) gibt. Der bedeutet einfacheres Bauen, reduzierte Ausstattungs- und Komfortstandards, ohne dass Qualität und Sicherheit (Brandschutz, Statik) leiden. In der Praxis bedeute das in einer 75-Quadratmeter-Wohnung etwa statt jetzt 50 dann 25 Steckdosen, oder weniger Stärke bei den Zwischenwänden und Zwischendecken. 500 bis 700 Euro Einsparungen pro Quadratmeter könnten laut Seiser so erreicht werden.
Mehr Altbauten sanieren
Details werden noch nicht genannt, doch die neue Wohnbauförderung (ab 2026?) soll auch höhere Einkommensgrenzen und Quadratmetervorgaben bringen und so für mehr Leute nützbar werden. Erleichterungen soll es für die Sanierung von Altbauten geben. Geplant ist eine Landtagsenquete mit Experten aus Architektur, Planung und Bauwesen.
Ja zur Windkraft
Als Koalitionspartner skizzierten Seiser und Malle nicht nur ihre Pläne für die Landtagsarbeit 2025, so soll es auch ein neues Tourismusgesetz geben. Mit einem Neujahrsfrühstück machten sie deutlich: „Wir können gut miteinander. Die Zusammenarbeit ist geprägt von gegenseitigem Vertrauen und vom Willen, das Land weiterzubringen.“ Kulinarisch unterlegten sie im Vorfeld der sonntägigen Volksbefragung mit Wind(rad)beuteln und einem Energiesmoothie ihr Ja zur Windkraft. Für die gebe es ohnehin viele Einschränkungen. Denn nur 0,26 Prozent der Gesamt-Landesfläche stehen als potenzielle Flächen zur Verfügung, zu den den bereits genehmigten sollen maximal 50 weitere Windräder dazukommen.