Erstmals wurde in Kärnten ein Fall von Hasenbrucellose bestätigt. Festgestellt wurde die hochansteckende, bakterielle Erkrankung bei einem Anfang Dezember in St. Andrä im Lavanttal aufgefundenen toten Feldhasen. Das Laborergebnis des Institutes für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV) wurde nunmehr bestätigt. Experten des Landes raten zu erhöhter Vorsicht. Erreger sind auch auf Wild- und Hausschweine sowie den Menschen übertragbar.

Die Brucellose verläuft beim Feldhasen meist chronisch, klärt das Land auf: „Bei Rammlern treten häufig einseitige Hodenschwellungen auf, zusätzlich kommt es zur Ausbildung von bis zu kirschgroßen Abszessen und Nekroseherden in verschiedenen Organen. Beim Erreger der Hasenbrucellose handelt es sich um Brucella suis Biovar 2, die auch auf das Haus- und Wildschwein sowie den Menschen übertragen werden können.“ Die Verschleppung gehe meist auf Wildschweine zurück. Die Ansteckung des Menschen erfolge durch Kontakt oder Schmierinfektionen über Hautverletzungen oder Schleimhäute beim Angreifen, Abbalgen oder Zerwirken von infizierten Tieren. Es können grippeähnliche Symptome mit hohem Fieber, Lymphknotenschwellung, Kopf- und Gliederschmerzen, Durchfall oder Erbrechen und bei Infektionen über kleinste Hautwunden auch schlecht heilende Geschwüre auftreten.

Nicht anfassen!

„Verhaltensauffällige Feldhasen, die ihre natürliche Scheu verloren haben, sollte man daher in keinem Fall anfassen“, so das Land. Tot aufgefundene Tiere sollten nicht ohne entsprechende Schutzmaßnahmen (Schutzmaske, Schutzhandschuhe) berührt werden. Das ILV bittet geschultes Personal wie Jäger, tot aufgefundene Hasen in einem dichten Behältnis zur Untersuchung an das ILV Kärnten zu bringen.