Oscar, Grammy, Nobelpreis, Trigos, Primus – jede Branche hat ihre Auszeichnung. Und hinter jeder dieser Branchen stecken Menschen, die Besonderes leisten und die für ihre Verdienste ausgezeichnet werden. Doch es gibt eine Branche, da leisten die Menschen dahinter mindestens genauso viel. In dieser Branche arbeiten Menschen, die hochprofessionell einen extrem fordernden Beruf ausüben.

Mit der „Vita“, dem Pflegeaward der Kleinen Zeitung wollen wir die Pflegerinnen und Pfleger aus der Steiermark und Kärnten vor den Vorhang holen und ihnen „Danke“ sagen. Für ihren wertvollen und wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Innerhalb der nächsten Wochen stellen wir alle 30 Nominierten vor. Sie haben jeden Tag die Möglichkeit, hier für Ihren Favoriten abzustimmen.

Gabriele Eichenberger: „Es liegt mir am Herzen“

Gabriele Eichenberger, Pflegeheim Maria Gail, Diakonie, Kategorie: Begleiterin
Gabriele Eichenberger, Pflegeheim Maria Gail, Diakonie, Kategorie: Begleiterin © Privat

„Es liegt mir sehr am Herzen, dass es unseren Bewohnerinnen und Bewohnern gut geht. Es ist unsere Aufgabe, dazu beizutragen. Das sind wir der Generation vor uns, die viel für uns getan hat, schuldig“, betont Pflegeassistentin Gabi Eichenberger (55), die sich besonders bemüht, den Menschen im Pflegeheim Maria Gail den Übergang vom alten ins neue Leben erträglich und angenehm zu machen. Eine verständnisvolle, würdevolle Behandlung ist ihr wichtig, ob bei der Körperpflege oder in der letzten Phase, die sie oft mit beruhigenden Waschungen oder Duftlampen begleitet. Manchmal geht sie in ihrer Freizeit mit Bewohnerinnen spazieren oder bastelt mit ihnen, früher ging sie mit manchen sogar ins Kino. Bei Festvorbereitungen hilft das ganze Team auch in der Freizeit mit.

Monika Meisterl: „Ich bin am richtigen Ort“

Monika Meisterl, Haus Abendruh Diakonie de La Tour, Kategorie „Begleiter“
Monika Meisterl, Haus Abendruh Diakonie de La Tour, Kategorie „Begleiter“ © Privat

„Der Mensch besteht nicht nur aus Körper und will nicht nur warten, bis die Zeit vergeht“, weiß Fachsozialbetreuerin Monika Meisterl (44) vom Haus Abendruh in Waiern. Sie will durch Einzelaktivierung und Animation im Alltag eine „Verbesserung der Lebensqualität für Geist und Seele“ für die Bewohnerinnen im Haus Abendruh bewirken. „Das hat eine sozioemotionale Funktion.“ Das Angebot umfasst Spiele, Gedächtnistraining, Backen, Gemüse ernten, Musik und Bewegung. „Ich bemühe mich, Abwechslung zu bieten, Koordination und Motorik zu verbessern.“ Wer nicht gehen kann, mit dem macht sie Ausflüge per Virtuell-Reality-Brille, erzählt Meisterl, die früher Koch-Kellner gelernt hat und Pflegeassistentin war. „Jetzt bin ich am richtigen Ort. Ich bereue keinen Tag“.

Anna Mair-Jaz: „Verständnis ist wichtig“

Anna Mair-Jaz, Haus Martha der Caritas, Kategorie: „Expert*in“
Anna Mair-Jaz, Haus Martha der Caritas, Kategorie: „Expert*in“ © Privat

„Mit guter Laune zu den Menschen gehen“ ist das Motto von Anna Jaz (49), diplomierte Pflegerin im Pflegeheim „Haus Martha“ in Klagenfurt. „Ich liebe meinen Beruf, jeder Tag ist eine große Herausforderung.“ Die meistert sie mit Empathie, Geduld und Humor. „Verständnis ist besonders für Menschen mit Demenz sehr wichtig.“ Für sie hat Jaz, die in ihrer Heimat Polen Anästhesie-Diplompflegerin war und ein Privathospiz gegründet hat, die Weiterbildung für Validation absolviert. Sehr wichtig ist der Ausbildnerin junger Kolleginnen die Prävention von Dekubitus durch richtige Lagerung oder von Lungenentzündung durch Atemübungen und Bewegung. Auch Verhaltensauffälligkeiten beobachtet sie genau. „Für Menschen, die mich brauchen, bin ich voll da.“

Laura Haag: „Habe mich selbst verwirklicht“

Laura Haag, Diakonie de La Tour, Kategorie: Newcomerin
Laura Haag, Diakonie de La Tour, Kategorie: Newcomerin © Privat

„Ich habe durch meine Ausbildung eine komplette Selbstentwicklung gemacht, sie hat mir geholfen, durch persönliche Kontakte meine Sozialphobie zu überwinden“, freut sich Laura Haag (21), Pflegeassistentin im Haus Maria Gail, wo sie täglich neue Herausforderungen und einen „unberechenbaren“ Alltag meistert. „Das hat mich in meiner Flexibilität gestärkt“. Durch den Umgang mit alten oder dementen Menschen, für deren Pflege man oft Tricks anwenden müsse, habe sich ihr Bild von Pflege und Gesundheit „um 180 Grad“ gewandelt. „Ich nehme Gesundheit anders wahr und halte sie nicht mehr für selbstverständlich“. Sie schätzt es, viel Wissen im medizinischen Bereich und durch Biographiearbeit zu erwerben. „Ich lerne täglich Neues dazu und bin glücklich in meinem Beruf.“

Pflegeteam der Neurologie: „Auch in Ausnahmesituationen motiviert“

Das Pflegeteam der Neurologie am Klinikum Klagenfurt, Kategorie: „Dream Team“
Das Pflegeteam der Neurologie am Klinikum Klagenfurt, Kategorie: „Dream Team“ © Privat

„Meine Leute fangen jeden Tag wieder von vorne an“, sagt Martina Murer (55), seit 28 Jahren Stationsleiterin der Neurologie, wo schwerstkranke Menschen nach Schlaganfällen oder anderen einschneidenden Vorfällen mit sehr viel Geduld, Ausdauer, Verständnis und Fingerspitzengefühl auf dem steinigen Weg zurück ins Leben begleitet werden. Und wo man verzweifelten Angehörigen Mut macht und ihnen hilft, Schicksalsschläge auszuhalten. Das gelingt in einem Pflegeteam mit Idealismus, Optimismus und Freude an der Arbeit. „Wir haben einen sehr guten Zusammenhalt, alle sind auch in Ausnahmesituationen motiviert und freundlich“, sagt Murer. „Alle helfen zusammen, greifen ineinander“, bekräftigt Teammitglied Romana Dampf. „Wir sind ein Superteam, das positive Stimmung schafft“.

Patrizia Linzatti: „Meine Arbeit ist sehr intensiv“

Patrizia Linzatti, Leiterin des Kinderpalliativteams am Klinikum Klagenfurt
Patrizia Linzatti, Leiterin des Kinderpalliativteams am Klinikum Klagenfurt © Privat

„Ich wollte von klein auf Säuglingsschwester werden, ich habe Kinder sehr gerne“, sagt Patrizia Linzatti, die ihren Berufswunsch bis 2022 auf der Kinder-Intensivstation im Klinikum Klagenfurt verwirklichte und seither als pflegerische Leiterin des Kinderpalliativteams Kinder und Jugendliche mit lebensbedrohlichen Krankheiten mit „Liebe, Herz und Hirn“ begleitet. Auch Eltern und Geschwister werden mit viel Zuwendung einbezogen. „Man muss sie wahrnehmen, auffangen und ihnen das Gefühl geben, dass sie nicht allein sind“, sagt die Expertin, die viele Familien von klein auf kennt und versucht, ihnen auch organisatorisch Last abzunehmen. Wichtig sei die Verbesserung der Lebensqualität für alle. „Meine Arbeit ist sehr intensiv, oft sehr traurig, aber schön“.

Michael Nikolavcic: „Ich liebe meine Arbeit“

Michael Nikolavcic (49) arbeitet in der mobilen Betreuung des Hilfswerks und ist Behindertenbegleitung

Er arbeitete in der Gastronomie und bei der Bestattung, bevor er als Fachsozialbetreuer Behindertenbegleitung seine Erfüllung fand. „Da bin ich daheim“, sagt Michael Nikolavcic. „Ich arbeite gerne mit Menschen, die Unterstützung brauchen und schaue, dass sie so lange wie möglich selbständig bleiben.“ Als Alltagsmanager organisiert er in einem Haus für „betreubares Wohnen“ in Finkenstein Veranstaltungen und Feste und hat immer ein offenes Ohr, für Probleme findet er Lösungen. Als vielseitige Hilfswerk-Heimhilfe, kocht, bäckt, spielt und turnt er mit seinen Klienten, saugt, putzt und heitert die Betreuten auf. „Ich liebe meinen Job und freue mich jeden Tag, wenn ich in den Dienstplan schaue. Ich habe meine Arbeit so gern, dass sie mir im Urlaub fehlt.“

Roswitha Paul: Glücksmoment für die Seele

Roswitha Paul, Caritas Kärnten, nominiert in der Kategorie „Expert*in“
Roswitha Paul, Caritas Kärnten, nominiert in der Kategorie „Expert*in“ © Privat

„Ich pflege so, wie ich gerne gepflegt werden möchte. Als leidenschaftliche Diplom-Gesundheits- und Krankenpflegerin im Haus Michael in Obervellach habe ich mich dem Thema Naturheilkunde gewidmet. In meiner Erfahrung als Pflegende von älteren und demenziellen Menschen stellt die Aromapflege eine wertvolle Ergänzung zur täglichen Pflege dar. Durch meine persönliche Begeisterung konnte ich unser Team überzeugen, diese Form der komplementären Pflege einzuführen. Ihre Anwendung kann körperliches und seelisches Gleichgewicht positiv beeinflussen. Durch angenehme Gerüche werden Emotionen verstärkt und geweckt. Wichtigstes Ziel ist für mich, unseren Bewohnern ein Gefühl von Geborgenheit sowie Erinnerungen zu geben. Ein Glücksmoment für die Seele.“

Eva Maria Wedenig: „Gehe glücklich nach Hause“

Eva Maria Wedenig hat sich als „Spätberufene“ für ihre Arbeit entschieden
Eva Maria Wedenig hat sich als „Spätberufene“ für ihre Arbeit entschieden © Privat

„Nach einem anstrengenden Tag gehe ich glücklich nach Hause“, erzählt Eva Wedenig (38), die sich als „Spätberufene“ für die Ausbildung zur Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerin entschieden hat und nun in der Mobilen Pflege die Wertschätzung erfährt, die ihr früher gefehlt hat. „Ich habe das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun“. Sie begleitet ältere Menschen und Palliativklienten im häuslichen Umfeld. Körperpflege, Verbandswechsel, Organisation von Rollstühlen, Pflegebetten und ärztlicher Betreuung, Gespräche mit Angehörigen und Ärzten gehören zu ihrem Tätigkeitsfeld, das neben psychologischem Gespür auch die Fähigkeit erfordert, schnell zu erkennen, was der betroffene Mensch braucht. Deshalb bildet sie sich ständig weiter, um die besten Lösungen zu finden.

Connie Zechmann-Isepp: „Herz für ältere Menschen“

Cornelia Zechmann-Isepp, Seniorenwohnheim Villach Volkshilfe
Cornelia Zechmann-Isepp, Seniorenwohnheim Villach Volkshilfe © Privat

„Ich habe ein Herz für Menschen, besonders für ältere“, meint Connie Zechmann-Isepp (52), diplomierte Pflegerin in einem Villacher Seniorenwohnheim für nicht schwer Pflegebedürftige. „Wir haben den Überblick über alle Beschwerden und Medikamente, die sich ständig ändern, sind im Austausch mit Ärzten und Krankenhäusern, organisieren viele Aktivitäten und koordinieren“. Obwohl die Arbeit mit psychiatrischen und dementen Klienten nicht immer einfach sei, habe schlechte Stimmung „nichts verloren“, erzählt Zechmann-Isepp, die ausgleichend wirken, vermitteln und immer die Ruhe bewahren muss. „Ich bin immer freundlich, das traue ich mich zu behaupten“. Man habe viel Spaß im „netten Team“ und mit den Bewohnern und Bewohnerinnen. Manchmal lachen wir Tränen“.