Wenn es um das Kärntner Brauchtum ging, war Wolfgang Lattacher Ansprechperson Nummer eins. Jetzt trauert das Land um ihn. Der weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Brauchtumsexperte verstarb am Mittwoch im 81. Lebensjahr. Lattacher war langjähriger Obmann des Kärntner Brauchtumsverbandes und des Kärntner Heimatwerkes. Er war zudem Träger des „Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten“.

„Wolfgang Lattacher war untrennbar mit dem Kärntner Brauchtum verbunden. Er hat den Menschen dessen unglaubliche Vielfalt immer mit viel Herzblut und großem Fachwissen vermittelt.“ Mit diesen Worten würdigt am Donnerstag Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) die Verdienste des Verstorbenen. „Mit Dr. Wolfgang Lattacher hat Klagenfurt einen wahren Brauchtums-Papst und einen großartigen, hochintelligenten Menschen verloren“, zeigt sich auch Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) tief betroffen. Lattacher sei nicht nur der Stadt Klagenfurt immer wieder mit seinem profunden Wissen zur Seite gestanden - egal ob es um diverse Märkte oder andere Veranstaltungen und Ausstellungen ging. Sein großes Bestreben war es, Generationen von Menschen für das Brauchtum zu begeistern und sein Wissen über Bräuche und Traditionen weiterzugeben.

Lattacher war zudem als lettischer Honorarkonsul aktiv. Zuletzt war er in die Organisation der diesjährigen Osterausstellung mit dem Schwerpunkt „Lettische Tracht“ involviert. Im Zuge dessen organisierte er auch den Kärnten-Besuch von Botschafterin Guna Japiņa.

Wolfgang Lattacher hinterlässt seine Ehefrau, einen Sohn und eine Tochter.

Weitere Reaktionen

Betroffen vom Tod des Brauchtumsexperten zeigt sich auch Kärntens FPÖ-Chef Erwin Angerer in einer Aussendung: „Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist es besonders wichtig, auch unsere Jugend wieder verstärkt für unsere Brauchtümer, Traditionen und unsere Tracht zu begeistern – und das ist Lattacher wie keinem Zweiten gelungen.“

ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber bezeichnet Lattacher als „großen Kärntner, der wie kaum ein anderer die Traditionen unserer Heimat gepflegt und weitergetragen hat.“ Gruber wünscht sich, dass die Kärntner Bräuche im Sinne Lattachers weiterleben und gepflegt werden.