Die italienische Regierung ruft die EU-Kommission zu einem großen "Marshall-Plan" für den Neustart der europäischen Wirtschaft am Ende der Coronavirus-Epidemie auf. "Wir erleben eine Situation, die von einem sanitären zu einem wirtschaftlichen Notstand wird. Auf diesen Notstand müssen alle 27 EU-Mitgliedsstaaten geschlossen reagieren", sagte der Premier Giuseppe Conte.

Die EU müsse sich voll einsetzen, um Arbeitnehmern, Familien und Unternehmern Liquidität zu garantieren. Zugleich sei es wichtig, die sozialen Schutzmaßnahmen auszudehnen. "Diese Krise hat derartige Auswirkungen, dass wir die Schutzmaßnahmen auf breitere Schichten der Bevölkerung ausdehnen müssen. Wir erwarten, dass alle EU-Länder begreifen, dass Europa dieser Herausforderung geschlossen Stand halten muss", sagte der Premier bei einer Pressekonferenz in Rom.

Das Leben wurde "von einem Tsunami erschüttert"

"Das Leben der Europäer, das soziale und wirtschaftliche Netz aller EU-Mitgliedstaaten ist von einem Tsunami erschüttert worden. Es muss daher zu einer außerordentlichen Reaktion auf sanitärer und wirtschaftlicher Ebene kommen", forderte der Premier. Er kündigte die Erhöhung im April des staatlichen Beitrags für Selbstständige ohne Einkommen an, der im März 600 Euro betrug.

Wie lange der Stopp nicht lebenswichtiger Aktivitäten in Italien noch dauern wird, sei noch schwer zu sagen. "Unsere Priorität bleibt die Gesundheit der Bürger", sagte Conte. Er bestätigte Pläne der Regierung, die Schließung von Schulen und Universitäten über die Grenze des 3. April hinaus auszudehnen.