Eine fürchterliche Attacke durch einen Bären in den Karpaten (Südosteuropa) hat der bekannte Tierfilmer Andreas Kieling (63) überlebt. Nachdem er verarztet wurde und den ersten Schock überwunden hatte, erklärte er in einem ausführlichen Video auf seiner Facebook-Seite den Angriff des Tieres minutiös. Mit verbundenem Arm und Verletzungen an Kopf und Gesicht schildert er sehr anschaulich den gefährlichen Vorfall, den er mit viel Glück überlebt hat. "Es war extrem schmerzhaft, er hat mich skalpiert. Schaut euch das an", sagt Kieling und zieht dabei kurz seine Mütze hoch.

"Den Rest erspare ich euch", sagt der Tierfilmer, während er seine Mütze wieder korrekt aufsetzt. "Er hat die ganze Kopfhaut heruntergezogen. Das hat der Chirurg wieder prima draufgenäht", sagt Kieling sehr sachlich, während dem Zuhörer mulmig zumute wird. Ihm gehe es jedoch wieder gut.

Die Gründe, warum es zu dem Unfall kam, seien schwer zu nennen, so der Tierfilmer – der den Bären oder die Bärin massiv in Schutz nimmt. In jedem Fall treffe das Wildtier absolut keine Schuld. Bären sähen im Menschen einen gefährlichen Feind. Das Tier habe vielleicht seine Jungen verteidigen wollen oder seine Beute. Es habe ihn urplötzlich aus den Büschen herauskommend attackiert. Er habe dem Bären noch instinktiv das Stativ seiner Kamera ins Maul gerammt, aber der Bär sei bereits über ihm gewesen.

Seine linke Hand sei schwer verletzt worden: "Ihr seht es ja: Die ist ziemlich im Eimer. Aber das hat der Chirurg gut hingekriegt, der musste ein paar Knochen herausnehmen. Das wird alles wieder." Sein Beruf sei nicht gefährlicher als der von anderen Leuten, wenn er zum Beispiel an Feuerwehrleute oder Polizisten denke, behauptet Kieling. Es sei erst sein fünfter schwerer Unfall in 32 Jahren Arbeit als Tierfilmer. Er sei in das Gebiet des Bären eingedrungen und deswegen quasi selbst schuld.

Am Sonntagmorgen postete er auf seinem offiziellen Account zwei Fotos, die unmittelbar nach der Bären-Attacke aufgenommen wurden. Auf dem ersten (Vorsicht: Triggerwarnung!) sitzt Kieling blutüberströmt auf dem Boden, deutlich ist eine Kopf- sowie Hand-Verletzung zu erkennen. Auf dem zweiten Bild sieht man seine zerstörte Jacke. Dazu schrieb Kieling: "Bären-Angriff vor einer Woche bei Dreharbeiten über seltene Wasservögel in den Hochkarpaten!" Kieling betonte in seinem Post, dass es dem Bären gut gehe: "Er ist nur seinem Instinkt gefolgt! Mir geht es auch wieder ganz ok!"