Zum Beginn des Frühlings auf der südlichen Halbkugel und damit ungewöhnlich früh wüten im Osten Australiens zahlreiche Buschfeuer. Fast 1.000 Feuerwehrleute seien in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales im Einsatz, um die seit Freitag lodernden, fast 100 Brände zu bekämpfen, teilten die Behörden am Sonntag mit.

Starke Winde hätten dazu beigetragen, dass sich die Flammen auf dem trockenen Boden ausbreiten konnten. Mehr als 20 Häuser und Farmen wurden den Angaben zufolge bereits zerstört. Berichte über Tote gab es zunächst nicht.

Besonders betroffen sind von den Buschfeuern der Süden von Queensland und der Norden von New South Wales. Auf Fotos aus dem Hinterland der Goldküste in Queensland um den beliebten Küstenort Gold Coast war zu sehen, wie sich Flammen in Schlangenlinien durch einen bewaldeten Hügel fressen, aufsteigende Qualmwolken verdunkeln den Himmel. Das in einem Regenwald im Lamington-Nationalpark gelegene historische Hotel Binna Burra Lodge nahe Gold Coast brannte völlig ab, wie der TV-Sender ABC berichtete.

Furcht vor "Brandsommer"

"Wir haben niemals solch eine Brandgefahr so früh nach dem Ende des Winters gesehen", sagte Andrew Sturgess von der Queensland Feuerwehr laut ABC Reportern in Brisbane. "Das ist ein Zeichen, wenn Sie wollen, eine Warnung vor einem Brandsommer, den wir wahrscheinlich in den südöstlichen Teilen des Staates erleben werden - in den trockensten Teilen des Staates, wo die meisten Menschen leben."

Jackie Trad, die stellvertretende Regierungschefin von Queensland, bezeichnete diese früh beginnende Feuer-Saison als "nie da gewesen und historisch". Wissenschafter hätten als Folge des Klimawandels vor häufigeren und heftigeren Bränden gewarnt.

Der Winter war in Australien der sechstwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen und sehr trocken. Seit vier Jahren leidet der Kontinent zudem unter einer extremen Trockenheit.

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Im nördlichen New South Wales kämpfte die Feuerwehr gegen Flammen in ländlichen Gegenden unter anderem um die Orte Tenterfield and Drake. "Einige dieser Feuer sind sehr groß, und ohne Regen in Sicht wird das ein sehr langer Kampf für die Feuerwehrleute", sagte Anthony Bradstreet, Sprecher einer ländlichen Feuerwehr, ABC.