Der Blick nach oben fasziniert, vor allem wenn sich besondere astronomische Konstellationen ergeben: Die sieben Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun sind derzeit besonders gut zu sehen, vier davon sogar mit freiem Auge.
Besondere Planeten-Konstellation
Matthias Pfragner vom Steirischen Astronomenverein (www.stav.at) erklärt das „Ranking“ von „Planeten-Paraden“ („Planetary Alignments“): „Planeten-Konstellationen sind ein häufig auftretendes Bild am Nachthimmel. Vor allem die hellen Planeten Venus, Jupiter, Saturn und Mars zeigen sich öfters zur gleichen Zeit am Himmel. Allerdings sind sie meist über den Himmel weit verteilt und nicht konzentriert an einem Fleck. Eine Konstellation mit mehreren Planeten kommt mit drei Planeten fast jährlich vor. Bei vier Planeten braucht es schon ein paar Jahre. Und für eine Konstellation mit fünf Planeten – wenn auch noch Merkur dabei ist – ist mit gut zehn Jahren Abstand zu rechnen. Uranus und Neptun werden üblicherweise nicht mehr bei solchen Planeten-Paraden mitgezählt, da sie zu lichtschwach sind, um sie mit freiem Auge als Teil der Reihe wahrzunehmen. Es würde aber ein paar Tausend Jahre dauern, um alle sieben Planeten gleichzeitig am Himmel stehen zu haben.“
Anders sieht es aus, wenn Planeten nahe beieinander am Nachthimmel zu sehen sein sollen – dann sind die Intervalle wesentlich länger. Alleine schon, um Jupiter und Saturn „eng“ nebeneinander beobachten zu können, dauert es etwa 20 Jahre: „Am 27. Februar 1953 etwa gab es eine Parade von Jupiter, Venus, Merkur, Mars und Saturn. Dabei konnten Venus, Merkur, Mars und Saturn in einer scheinbaren Fläche kleiner als der Mond gesehen werden. Und Jupiter befand sich knapp mehr als 4 Grad von den anderen entfernt“, erläutert der Astronom.
40 Minuten nach Sonnenuntergang
Lässt sich die Konstellation von der Erde überhaupt ausreichend gut beobachten? „Die großen Himmelskörper unseres Sonnensystems werden am 28. Februar in einem Bogen am Himmel aufgereiht sein. 40 Minuten nach Sonnenuntergang wird der Mond im Westen untergehen. Nur zehn Minuten später geht dann auch der Saturn unter, bevor er in der Dämmerung ebenfalls zu erkennen wäre. In weiterer Folge sind in Richtung Osten Merkur, Neptun, Venus, Uranus, Jupiter und Mars fast über den gesamten Ekliptik-Bogen am Himmel aufgereiht.“
Nach der Dämmerung sind aktuell die sieben Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun besonders gut am Abendhimmel verteilt zu sehen – vier davon sogar mit bloßem Auge und ohne ein Teleskop. „Aber den Eindruck, dass alle Planeten eng beieinander positioniert sind, wie etwa in Filmen, wird man so nicht bekommen. Dazu sind sie einfach viel zu weit auseinander verteilt am Himmel“, erklärt Pfragner.