Also prinzipiell ist es ja so, dass weder Geheimagenten noch professionelle Bösewichte abseits der Kinoleinwand mit so auffälligen Autos unterwegs wäre, wie uns die Bond-Reihe seit 1962 glauben lassen will. Denn üblicherweise schätzen solche Herrschaften Diskretion. In einem Aston Martin oder einem Lotus (vor allem in dem, der sich in ein U-Boot verwandeln kann) nicht aufzufallen, ist eine Meisterleistung. Aber: Mit 08/15-Autos besetzt wäre es ja nur die halbe Show und insofern schrecklich schade drum.

Big Foot mit Fantasiekennzeichen: eine Kombination aus Innsbruck Land und Wien
Big Foot mit Fantasiekennzeichen: eine Kombination aus Innsbruck Land und Wien © KK

Jedenfalls dürfte es den Bösewichten im aktuellen Bond-Abenteuer „Spectre“ auch nur im Drehbuch gelingen, mit dem extrabösen, kohlrabenschwarzen Range Rover Sport SVR und den Land Rover Defender Big Foots in Sölden unter der Wahrnehmungsschwelle abzutauschen. Vor allem dann, wenn sie illegale Kennzeichen tragen: Die Produzenten des Films haben den Geländewagen nämlich Nummernschilder mit einer abenteuerlichen Kombination aus IL für Innsbruck Land und dem Wiener Wappen verpasst. So käme man als Berufsbösewicht vor lauter Polizeikontrollen sicher kaum zum Arbeiten.

Timothy Dalton in
Timothy Dalton in "Der Hauch des Todes" mit richtigen Taferln, dafür ohne Pickerl © KK

Aber die drei Geländewagen waren nicht die ersten automobilen Bond-Darsteller, die österreichische Kennzeichen trugen: In „Der Hauch des Todes“ war Timothy Dalton 1987 mit einem Audi 200 Quattro Exclusiv mit Wiener Taferln unterwegs. Zu diesem Zeitpunkt das Topmodell, der V8 kam erst später auf den Markt. Der Wagen steht heute bei Audi Tradition in Ingolstadt, die Filmkennzeichen liegen meistens im Kofferraum und werden immer dann montiert, wenn er ausgestellt wird.

Ganz genau haben es die Produzenten mit den Gesetzen allerdings schon damals nicht genommen: Das Auto hat keine Prüfplakette - Herr Bond war also illegal unterwegs, als er General Georgo Koskov aus Bratislava nach Wien geschmuggelt hat. Aber nicht einmal an der Grenze wäre den Beamten laut Drehbuch das fehlende Pickerl aufgefallen.