Home Sweet Home! Der Traum vom eigenen Haus zählt ungebrochen zu den großen Lebensträumen der Österreicherinnen und Österreicher. Das zeigt die von "Wienerberger" in Auftrag gegebene Studie "Das Traumhaus der Österreicher",  für die 839 Hausbauer, Hauskäufer und Hausbesitzer befragt wurden. 67 Prozent gaben im Rahmen dieser Studie an, sich schon immer ein eigenes Haus gewünscht zu haben. Top-Drei-Argumente fürs Eigenheim sind die Steigerung des Wohnkomforts (36 Prozent), die Schaffung von eigenem Wohnraum (34 Prozent) und, dass das Geld in einem Haus gut angelegt sei. Andere sehen das Haus angesichts steigender Mietpreise als gute Alternative. Knapp ein Drittel der Befragten investiert daher lieber in ein Eigenheim. Die Devise: Lieber Kreditraten zurückzahlen, anstatt weiterhin monatlich Miete. Aber auch die spürbaren Folgen des Klimawandels zeigen sich in den Zahlen. So gaben 20 Prozent an, aus der Hitze der Stadt aufs Land zu fliehen.

Kleiner, dafür hochwertiger

Während im Jahr 2018, in der die Studie erstmals durchgeführt wurde, der Traum vom eigenen Haus – in Quadratmetern bemessen – noch üppiger ausfiel, sind die Österreicherinnen und Österreicher 2022 in Größenfragen zu Abstrichen bereit, vor allem aufgrund der Rahmenbedingungen. Mehr als ein Drittel gab in der Umfrage an, wegen der gestiegenen, unsicheren Preise noch einmal umgeplant zu haben und, dass das Haus nun dadurch kleiner ausgefallen sei (siehe Grafik unten). "Corona, steigende Energiepreise und generelle Teuerung haben die Ausgangslage verändert. In herausfordernden Zeiten gewinnen daher die Wohlfühlfaktoren an Bedeutung, die für den Hausbau oder -kauf sprechen, vor allem wenn die Mietpreise für Wohnungen steigen", erklärte market-Vorständin Birgit Starmayr die Dynamik.

Gesamtkosten: Von 386.000 auf 537.600 Euro

Eine satte Steigerung von 32 Prozent bei den Gesamtbaukosten (inklusive Grundstücke) ergab sich zwischen der Wienerberger-Studie im Jahr 2018 und jener von 2022. So haben sich die Gesamtkosten (inklusive Grundstück) von 386.000 Euro auf 537.600 Euro im Jahr 2022 erhöht. Hat man 2018 für ein 910 Quadratmeter großes Grundstück noch 119.500 Euro bezahlt, sind 2022 für 960 Quadratmeter schon 172.900 Euro aufzubringen. Für fast 60 Prozent ist daher die persönliche Finanzierung ihres Traums vom Haus deutlich schwieriger geworden. Ein Viertel der Befragten weiß nicht, ob es sein Haus wegen der Material- und Energiepreise nicht noch verkaufen müssen wird.

Dieser Anstieg wird auch bestätigt, wenn man sich den Baukostenindex ansieht.

Planen oder fertig kaufen?

Auch bei der individuellen Gestaltung haben sich die Befragten zurückgenommen. So haben sich 39 Prozent – 2018 waren es noch 44 Prozent – bei der Umsetzung ihres Wohnbaus für einen selbst geplanten Neubau entschieden und 24 Prozent für ein fertig geplantes Haus. Auch der Kauf und Umbau eines bestehenden Hauses ist eine beliebte Option (37 Prozent). Möglicherweise auch, weil Baugründe schwer zu bekommen oder schnell vergeben sind. Der Anteil an Grundstückssuchenden, die selbst bauen, wird daher auch immer kleiner und sank zwischen 2018 und 2022 von 22 auf 14 Prozent. Wobei hier ein deutlicher Unterschied zwischen Land und Stadt festzustellen ist, denn immerhin plant und baut der Studie zufolge fast die Hälfte der Landbevölkerung selbst.

Energiekrise bringt Steildächer

Energiekrise, Inflation, verschärfte Kreditbedingungen: Keine leichten Zeiten für Hausbauer. Diese werden, wie die Umfrage zeigt, vor allem durch die gestiegenen Energiekosten belastet (70 Prozent). 66 Prozent sehen ihr Vorhaben aufgrund gestiegener Preise oder Materialknappheit als erschwert. Viele (35 Prozent) haben ihr Bauvorhaben sogar nach hinten verschoben und wollen erst beginnen, wenn die Preise wieder einschätzbar sind.

Spannender Aspekt in dieser Hinsicht: Drei Viertel der Befragten haben sich für ein Steildach entschieden – und das vor allem aus energietechnischen Gründen. Stichwort: Fotovoltaik. Fast die Hälfte hatte von Beginn ihres Projekts an Fotovoltaik eingeplant, 21 Prozent haben sich sogar dazu entschlossen, noch einmal umzuplanen.