Die Treibacher Industrie AG investiert, wie berichtet, rund 100 Millionen Euro in eine neue Recycling-Anlage für Katalysatoren. Für die beiden Vorstände Rainer Schmidtmayer und René Haberl ist das Projekt ein „Beitrag zum europäischen Green Deal“. Die neue Anlage, die eine bestehende aus 1978 ersetzen soll, werde „am neuesten Stand der Technik errichtet werden und noch umweltschonender agieren“. So werde die thermische Energie für den Recycling-Prozess auf Erdgas umgestellt und keine Abfälle mehr verwendet werden. „Diese effiziente und umweltschonende Wiedergewinnung von Wertmetallen trägt zu globaler Ressourcenschonung bei und entspricht den Zielsetzungen des europäischen Green Deals“, erklärt die TIAG.

Genehmigungsverfahren

Vorher muss die Anlage jedoch durch ein umfangreiches Genehmigungsverfahren. Das Land Kärnten, genauer der Landeshauptmann als Abfallwirtschaftsbehörde, hat gestern eine mündliche Verhandlung für 28. und 29. Oktober 2020 im Kulturhaus von Althofen kundgemacht, mit Einspruchsfrist bis 14. Oktober. „Eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Projekt der Treibacher Industrie AG wird vom Land Kärnten nicht notwendig erachtet“, sagte dazu auf Anfrage der Kleine Zeitung Albert Kreiner, Leiter der Abteilung 7 Wirtschaft, Tourismus, Mobilität. „Es handelt sich um eine in sich geschlossene chemische Anlage, die eine bestehende ersetzt. Gutachter von Abteilungen des Landes sehen weder bezüglich Stoffen noch Prozessen eine UVP für nötig“, so Kreiner. Im Genehmigungsverfahren hat die Abteilung 8, Umwelt, Energie, Naturschutz, den Lead.

"Keine alltägliche Investition"

Die Treibacher, die Katalysatoren der Erdölindustrie recyceln wollen, erwarten Einsparung bei Erzabbau (500.000 Tonen im Jahr) und LKW-Transporten. Ein Logistikzentrum soll lokalen Verkehr entlasten.
„Eine Investition von rund 100 Millionen Euro ist für uns nicht gerade alltäglich – besonders in Zeiten von Corona. Für uns ist Recycling ökologisch, als auch ökonomisch zukunftsweisend und alternativlos. Diesen Weg möchten wir in unserer Verantwortung für Menschen und Umwelt konsequent weitergehen“, so die Vorstände Schmidtmayer und Haberl.