Österreichs Jungunternehmer sind relativ optimistisch für die Zukunft, jeder zweite erwartet bereits heuer eine Rückkehr zur wirtschaftlichen Normalität, geht aus dem aktuellen Konjunkturbarometer der Jungen Wirtschaft hervor. Die Coronakrise hinterlässt aber auch Spuren: Sie sind deutlicher vorsichtiger gestimmt als zuvor, was Erträge, Kosten, Investitionen und neue Mitarbeiter betrifft.

"Wir sehen das klare Signal, dass Corona eine sehr spürbare Krise ist, aber für die Jungunternehmen nicht das Ende der Welt darstellen wird", so Market-Institut-Vorstand David Pfarrhofer. "Wir haben alle eine emotionale Berg- und Talfahrt durchlebt", so Junge-Wirtschaft-Bundesvorsitzende Christiane Holzinger. "Jetzt sehe ich, dass viele wieder Mut für die Zukunft gefasst haben." Österreichs Jungunternehmen spielten eine "Pionierrolle" bei der Aufhellung der wirtschaftlichen Stimmung. "In den letzten Tagen durchgeführte Erhebungen zeigen an, dass generell in der Wirtschaft das Vertrauen in die Zukunft wieder wächst", betonte Pfarrhofer.

Von den Regierungshilfen am stärksten genutzt wurde der Umfrage zufolge der Härtefallfonds - 31 Prozent haben ihn in Phase 1 in Anspruch genommen, 26 Prozent in Phase 2 - gefolgt von Steuerstundungen und Herabsetzungen der Steuervorauszahlungen (19 Prozent) sowie der Corona-Kurzarbeit (17 Prozent).

Als Unterstützung bei der Rückkehr zu Normalität fordert die Junge Wirtschaft vor allem die Umsetzung eines Beteiligungsfreibetrags, Maßnahmen für eine Kultur der zweiten Chance, Steuererleichterungen sowie die Unterstützung digitaler Transformationen. Private Beteiligungen an Neugründungen oder kleinen und mittleren Unternehmen sollten bis zu einer Höhe von 100.000 Euro als Freibetrag über fünf Jahre absetzbar sein. Holzinger forderte weiters das Vorziehen der geplanten Absetzbarkeit des Arbeitsplatzes im Wohnungsverband sowie die Fortsetzung des KMU.Digital-Programms, wofür jährlich mindestens 20 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden sollten. Eine Verschlechterung der Ertragslage erwartet der aktuellen Umfrage zufolge fast die Hälfte (49 Prozent), im November/Dezember des Vorjahres waren es nur 17 Prozent. Mit besseren Erträgen rechnen aktuell nur 17 Prozent, nach 39 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Aussichten für neue Jobs. 10 Prozent (zuvor: 21 Prozent) wollen neue Mitarbeiter einstellen, 9 (16) Prozent gaben "eher Ja" an. 62 Prozent antworteten auf die Frage, ob man in den kommenden Monaten sechs bis zwölf Monaten die Einstellung von Mitarbeitern plane, mit "Nein", zuvor waren es nur 44 Prozent.