Der Weg für Rockstar Games zu ihrem nächsten Videospiel-Hit ist steinig. Seit zwölf Jahren warten Fans auf die Fortsetzung der erfolgreichen „Grand Theft Auto“-Spielereihe. Mehrmals wurde der Start von GTA 6 bereits verschoben, der 26. Mai 2026 hätte es schließlich sein sollen. Das ist auch im Profilbild des offiziellen X-Accounts von Rockstar Games noch zu lesen.

Im Feed erfährt man aber eine andere - neue - Wahrheit: „Hallo an alle, Grand Theft Auto VI wird nun am Donnerstag, dem 19. November 2026, erscheinen.“ In den zusätzlichen Monaten werde man das Spiel weiter aufpolieren können, hieß es zur Begründung.

GTA-6-Verschiebung genau nach Entlassung von Mitarbeitern

Die neuerliche Verschiebung ist der nächste Dämpfer für die Fans der Actionspielreihe. In diversen Internetforen wie Reddit wird bereits intensiv darüber diskutiert. „GTA 6 ist eines dieser Spiele, von denen ich erst glaube, dass sie veröffentlicht werden, wenn ich sie im Laden sehe. Rockstar verschiebt seine großen Titel immer“, heißt es dort etwa.

Manchen Usern kommt auch der Moment der Verschiebung suspekt vor. „Ich möchte nicht wie ein Verschwörungstheoretiker von Reddit klingen, aber dieser Zeitpunkt erscheint mir offensichtlich verdächtig“, schreibt ein User.

Hintergrund der Äußerung: Rockstar Games soll Ende Oktober 31 Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter aus ihren britischen Studios entlassen haben, weil sie sich gewerkschaftlich organisieren wollten. Die Independent Workers‘ Union of Great Britain (IWGB), die Arbeitnehmer im Gaming-Sektor vertritt, organisierte deshalb am Donnerstag auch Kundgebungen vor den Büros des Unternehmens in Edinburgh und London, um gegen das zu protestieren, was sie als „den offensichtlichsten und rücksichtslosesten Akt der Gewerkschaftsbekämpfung in der Geschichte der Spieleindustrie” bezeichnete. Von Take-Two Interactive, der Muttergesellschaft von Rockstar Games, hieß es gegenüber „Bloomberg“, dass die Angestellten gekündigt wurden, weil sie vertrauliche Informationen weitergegeben haben sollen.

Rockstar Games treibt „Crunch Culture“ auf die Spitze

Der Grund sollen also nicht die Gewerkschaftsambitionen gewesen sein, die Optik bleibt jedoch schief. Rockstar Games kam in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik, weil sie die sogenannte „Crunch Culture“ auf die Spitze treiben sollen. Von Mitarbeitenden würde massive Mehrarbeit und teils unbezahlte Überstunden verlangt werden, um ein Projekt abzuschließen.

Bezüglich GTA 6 liegt definitiv ein besonderer Druck auf Rockstar Games. Schon früh baute sich ein regelrechter Hype auf, Experten gehen davon aus, dass es das bestverkaufte Videospiel aller Zeiten werden wird. Am Tag des Releases soll inklusive der Vorbestellungen bereits die Eine-Milliarde-Dollar-Marke geknackt werden. In den ersten zwölf Monaten wird ein Umsatz von mehr als drei Milliarden Dollar prognostiziert. „GTA ist ein absoluter Ausnahmetitel. Der wird sich verkaufen wie die Schnitten Brot – egal, was er kostet“, war sich auch Niki Laber, der Präsident des Österreichischen Verbands für Unterhaltungssoftware (ÖVUS), bereits im Jänner dieses Jahres sicher. Ob wirklich im November 2026, wird sich aber erst zeigen.