In der Pandemie wurde der Verkauf von Sonys PlayStation 5 noch durch Chip-Engpässe gebremst - nun ist der Knoten geplatzt. Im vergangenen Quartal setzte der japanische Elektronik-Konzern 6,3 Millionen Geräte der Spielekonsole ab. Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr waren es damit insgesamt 19,1 Millionen.

Doch gleichzeitig wurden weniger Spiele für die Konsole verkauft - und die Zahl der Abo-Kunden beim Bezahldienst PlayStation Plus lag nur auf Vorjahresniveau, wie aus am Freitag vorgelegten Zahlen hervorgeht.

Alarmsignal?

Diese Entwicklung könnte ein Alarmsignal für den größten Geschäftsbereich von Sony sein - und eine Erklärung für den heftigen Widerstand des japanischen Konzerns gegen den geplanten Kauf der Spielefirma Activision Blizzard durch den Xbox-Rivalen Microsoft. In der Branche werden Online-Dienste populärer, bei denen man Games über das Internet spielt. Microsoft ist besonders stark in dem Geschäft.

Seit der Markteinführung der PlayStation 5 im Herbst 2020 setzte Sony gut 38 Millionen Geräte ab. Im vergangenen Quartal kam eine Brille zur Anzeige virtueller Realität für die Konsole auf den Markt. Sony äußerte sich am Freitag jedoch nicht zum Absatz der PlayStation VR.

Streaming-Boom

Der Sony-Konzern profitiert zugleich stark vom Streaming-Boom in der Musikbranche, und auch sein Hollywood-Studio holt mehr Geld mit Filmen und TV-Sendungen rein. Für das neue Geschäftsjahr rechnet Sony mit mehr Umsatz aus Spielen und den anderen Entertainment-Bereichen. Auch das Geschäft mit Kamera-Sensoren, die in vielen Smartphones zum Einsatz kommen, soll wachsen. Bei Unterhaltungselektronik und in der Sparte rechnet Sony dagegen mit sinkenden Erlösen.

Insgesamt blickt der Konzern unter anderem angesichts der hohen Inflation vorsichtig auf das angebrochene Geschäftsjahr. Nach einem zweistelligen Umsatzanstieg 2022/23 wird für die zwölf Monate bis Ende März 2024 nur ein stagnierender Umsatz erwartet. Beim operativen Gewinn rechnet Sony sogar mit einem leichten Rückgang auf circa 1,17 Billionen Yen (knapp 8 Mrd. Euro). Experten hatten bisher mit einem leicht anziehenden operativen Gewinn gerechnet.

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr legte der Erlös, zum Teil getrieben durch den schwachen Yen, um 16 Prozent auf 11,6 Billionen Yen zu. Das operative Ergebnis blieb auf dem Vorjahresniveau von etwas mehr als 1,2 Billionen Yen.