Im Schnitt wird in Österreichs Haushalten rund 200 Minuten pro Tag ferngesehen – Videospiele nicht inbegriffen. Da kommt es schon auf die richtige Ausstattung an. Der VKI bietet bei der Qual der Wahl (kostenpflichtig) einen interaktiven Produktfinder mit den Testergebnissen von insgesamt 236 neuen TV-Geräten an. Getestet wurden TV-Geräte in den Größen von 24 Zoll (61 cm) bis 75 Zoll (190,5 cm). Nicht alle davon sind High-End-Smart-TVs.

Bevor über Marken und technische Details gesprochen wird, geht es allerdings zur Abmessung des konkreten Fernsehplatzes daheim. "Wir empfehlen bei Full-HD-Auflösung einen Sitzabstand, der 1,5-mal der Bildschirmdiagonale in Zentimetern entspricht (1 Zoll = 2,54 cm). Bei 4K-Geräten müssen Sie die Diagonale halbieren oder die Bildhöhe mal zwei nehmen und dann mit 1,5 multiplizieren", sagen die VKI-Tester. Die Entscheidung zwischen Full-HD- und 4K-UHD-Auflösung könne nach Sitzabstand getroffen werden: "Steht die Couch mehr als drei Meter von einem 55-Zoll-Gerät entfernt, ist der Unterschied zwischen den beiden Auflösungen kaum erkennbar."

Die Testergebnisse der Konsumentenschützer zeigen deutlich: Nicht alles können die Neuen besser. Hier die wichtigsten Veränderungen seit dem VKI-Test im Vorjahr:

  1. Schärfe. Grundsätzlich sind die Bildschirme noch schärfer und kontrastreicher geworden und eignen sich somit auch verstärkt fürs Gaming und Surfen. Im Gegenzug dazu haben sich jedoch die Smart-TV-Features hinsichtlich ihrer Menüführung und Navigation verschlechtert und auch die App-Auswahl ist für uns weniger zufriedenstellend.
  2. Tonqualität: Je dünner das Gerät, desto schlechter der Ton, 40 der getesteten 236 Geräte wiesen eine weniger oder nicht zufriedenstellende Tonqualität auf, nur 16 Geräte erhielten die Note "sehr gut".
  3. HDR-Funktionen. Gab es bei unseren vorherigen Tests noch viele Geräte mit den Bildoptimierungsverfahren HLG, Dolby Vision und Advanced HDR von Technicolor, konnte sich keine dieser HDR-Funktionen durchsetzen. 234 der 236 getesteten Geräte weisen nur mehr den regulären HDRStandard auf (High Dynamic Range), der mehr Kontrast und Farben bringt.

Kaufempfehlungen

"Wer nicht ganz so viel in einen Fernseher investieren möchte und es auch nicht als so wichtig erachtet, das topaktuelle Modell auf dem Markt zu besitzen, der sollte sich einige TV-Geräte aus dem Vorjahr näher ansehen", raten die Konsumentenschützer. Da ältere Geräte aus dem Sortiment genommen werden, um Platz für neue zu schaffen, seien die Preise gesunken, sodass man eine Auswahl an Fernsehern aus dem vergangenen Jahr für weniger Geld haben kann.

Bei den vielen Fernsehstunden, die in Österreich anfallen, ist ein Blick auf den Energieverbrauch der Geräte wichtig.  Die vom VKI getesteten Modelle rangierten in den abgeschiedenen Energieeffizienzklassen F und G – "hier müssen die Hersteller noch einiges in Forschung investieren, um energiesparendere Geräte auf den Markt zu bringen", betont der VKI.

Umso wichtiger ist es für Konsumentinnen und Konsumenten, im Alltag mit ihren TV-Geräten Strom zu sparen. Am einfachsten geht das, wenn der Fernseher über den Hauptschalter gänzlich vom Strom getrennt wird. Obwohl die EU vorschreibt, dass ein TV-Gerät im Stand-by-Modus maximal 0,5 Watt Energie verbrauchen darf, gilt die Vorgabe nicht für Geräte, die mit einem Netzwerk verbunden sind – etwa Smart-TVs. Unsere Untersuchung zeigte, dass dieser Wert teils überschritten wird. So lag der durchschnittliche Stromverbrauch im Stand-by-Modus bei dem Sony-Modell XR-55X90J und bei dem Philips-Modell 55OLED706/12 über zwei Watt. Bei den restlichen Geräten von LG, Samsung und Panasonic machte es übrigens keinen signifikanten Unterschied, ob sie in vollem (inklusive Smartfunktionen) oder eingeschränktem Betrieb (ohne Smartfunktionen) verwendet wurden.

Vorsicht bei OLED-Geräten

Das sind solche mit organischen Leuchtdioden. "Diese müssen Sie jedenfalls zuerst abschalten und warten, bis das Gerät erfolgreich heruntergefahren ist (LED-Status ist aus). Erst dann dürfen Sie es vom Netz nehmen", warnen die Tester. Sonst besteht die Gefahr, dass Pixel "einfrieren", also dass sich bestimmte Bildinhalte dauerhaft als Schatten auf dem Display abzeichnen. Sollte es dennoch mal passieren: "Alle namhaften Hersteller haben Vorkehrungen getroffen, um dies rückgängig machen zu können – meist im Stand-by-Modus. Zudem gibt es bei den meisten Herstellern die Möglichkeit, manuell eine 'Pixel Refresh'-Funktion auszuführen, bei der negative Zustände eliminiert werden können. Somit empfehlen wir wie bei allen anderen Fernsehern auch bei OLED-Geräten, sie vom Netz zu nehmen, um Strom zu sparen."