"Österreich lebt vom Export. Wir sind mit einer 60-prozentigen Exportquote gemessen am Bruttoinlandsprodukt ein Land, das stark international verflochten ist. Sowohl aus Sicht der Industrie, als auch in Bezug auf Arbeitskräfte und Tourismus", sagt Michael Löwy, Bereichsleiter für Internationale Beziehungen und Märkte bei der Industriellenvereinigung Österreich.
Er war in seiner Funktion zu Gast bei der IV in Kärnten. Und hat unter anderem auch über die Märkte der Zukunft gesprochen. "Asien und auch Nordamerika bleiben die dynamischsten Wirtschaftsregionen." Indien mit einer Mittelschicht von alleine 400 Millionen Menschen sei ein Markt in etwa so groß wie die gesamte europäische Region.
Größter Handelspartner, so Löwy, sei aber weiterhin Deutschland, von wo aus wiederum ein wesentlicher Teil der Waren in die USA gehe. Die EU alleine sei auch nicht genug. Man brauche die internationalen Märkte. Und es gebe eine Reihe von Faktoren, die über die Exportfähigkeit entscheiden, und die Voraussetzung dafür seien, dass am Standort zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden könne.
Forschung, Entwicklung und Arbeitskräfte
Eine zentrale Frage in dem Zusammenhang sei, ob in Österreich genug für Forschung und Entwicklung ausgegeben werde, und ob genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Umso wichtiger seien Handelsabkommen und damit die Einigung auf gemeinsame Spielregeln. "Es ist wichtig, die Märkte zu öffnen", sagt Löwy. Und er verweist vor allem auf ein angestrebtes Handelsabkommen, das Basis für die Beziehungen zwischen der EU und Argentinien, Brasilien, Paraguay sowie Uruguay – Mercosur – sein soll. Solche Abkommen seien essenziell, um Wohlstand zu sichern.
Mercosur ist aber auch nicht unumstritten. Besonders seitens der Landwirtschaft gibt es auch Bedenken und Kritik. Für Löwy sind faire Abkommen wesentlich, wenn es um die Sicherung des Wohlstandes gehe, und darum, als Land vorne mit dabei zu sein.