Durch den Ausbau der E-Ladestationen soll es heuer durchschnittlich alle 62 Kilometer Lademöglichkeiten auf Österreichs Autobahnen geben. Insgesamt sind es aktuell 220 Ladepunkte. Ziel ist, bis 2035 mindestens 1500 Ladepunkte am Asfinag-Netz bereitzustellen, rechnet Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) vor. Im gesamten E-Ladenetz verfüge das Land aktuell über insgesamt 15.663 E-Ladepunkte.

Die Europäische Union will, dass bis 2030 alle 60 Kilometer eine Ladestation entlang von Autobahnen bzw. wichtigen Knotenpunkten errichtet wird. "Wir verfügen in Österreich bereits über eine sehr gute Ladeinfrastruktur. Sie zählt zu den besten in Europa. Wir sind sehr gut unterwegs und erreichen die EU-Ziele schon beinahe jetzt – sieben Jahre früher als vorgesehen", so Gewessler. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl habe Österreich im EU-Vergleich die sechsthöchste Anzahl an E-Ladepunkten (197 E-Ladepunkte pro 100.000 Einwohnern).

Erhebliche Lücke

Insgesamt klafft in der EU indes eine erhebliche Lücke bei der Ausstattung mit Infrastruktur für das Laden von E-Autos. Mehr als 61 Prozent der in der EU installierten Ladepunkte entfallen demnach auf lediglich drei Länder: Deutschland, Frankreich und die Niederlande, berichtet die "Welt" auf Basis von Daten der Europäischen Beobachtungsstelle für alternative Kraftstoffe der EU-Kommission. Die übrigen 39 Prozent verteilen sich demnach auf die 24 weiteren EU-Länder. Allein Deutschland habe beispielsweise mehr Ladepunkte als 20 andere EU-Länder zusammen, darunter Belgien, Schweden, Österreich und Dänemark, berichtete die "Welt".

Insgesamt 479.505 Ladepunkte hat die Beobachtungsstelle demnach Ende 2022 in der EU gezählt. Davon befinden sich allein in den Niederlanden gut 116.000 Stück und damit beinahe ein Viertel des gesamten erfassten Bestands in der EU. In Frankreich waren Ende des Jahres gut 92.000 Ladepunkte installiert und in Deutschland rund 84.500 Einheiten.

Viele Länder weit angehängt

Die Unterschiede zwischen den EU-Ländern mit dichten Ladenetzen und Ländern, in denen der Ausbau hinterherhinkt, sind demnach erheblich. Vor allem die Länder in Mittel-, Ost- und in Südosteuropa sind beim Ausbau für die E-Mobilität weit abgehängt.