Mit der Notübernahme der Credit Suisse durch die UBS entsteht in der Schweiz ein Bankgigant mit einer Bilanzsumme von umgerechnet fast 1600 Milliarden Euro. Das ist mehr als zweimal so viel wie die jährliche Schweizer Wirtschaftsleistung (zuletzt bei knapp 775 Milliarden Euro). Ist das nicht eine gefährliche Größe, die im Falle einer Schieflage endgültig unbeherrschbare Risiken mit sich bringt? Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und Mitglied des EZB-Rats wollte sich dazu am Montagabend in der ZiB2 des ORF nicht festlegen: "Das könnte gefährlich werden, muss aber nicht gefährlich werden." Das sei eine politische Entscheidung gewesen, zudem gebe es unter den weltweit zehn größten Banken auch noch größere Institute als diese neue UBS.

Für ihn sei aber klar, dass es ohne die jüngsten Entwicklungen in den USA, wo mehrere Regionalbanken kollabiert waren, darunter die Silicon Valley Bank, diese Situation rund um die Credit Suisse nicht gegeben hätte. "Die Nervosität aus den USA hat auf Europa übergegriffen." Ein Zeichen dafür, dass das europäische Bankensystem nicht stabil sei, ist das aus Holzmanns Sicht nicht: "Das bedeutet nicht, dass das Bankensystem schlecht aufgestellt ist."

Österreichs Nationalbankchef Robert Holzmann in der ZiB2: