"Schneller, leiser, kleiner." Bei Nuki in Graz dient ein olympisch anmutendes Motto als Vision. Als technologisches Ziel. Dem man immer näher kommt. In Sachen Schnelligkeit etwa hätte sich beim Türschloss aus eigenem Hause "am meisten getan", erzählt Nuki-Chef Martin Pansy. Schon bald soll es keinen zeitlichen Unterschied mehr machen, ob man eine willkürliche Innentür oder eine Haustür mit Nuki-Schloss öffnet. Also einem Schloss, das per Smartphone oder Fingerabdruck gesperrt wird.

Europaweit gelten die Steirer bei nachrüstbaren Smart Locks heute als Marktführer. Seit dem Marktstart 2016 wuchs Nuki kontinuierlich, im vergangenen Jahr gar so stark wie noch nie. 60 Prozent Umsatzwachstum legte das Jungunternehmen 2022 im Vergleich mit dem Jahr davor drauf, 133.000 smarte Türschlösser wurden verkauft. In Summe sperren 400.000 aktive Nutzerinnen und Nutzern ihre Nuki-Schlösser, das stärkste Wachstum kommt aus Südeuropa.

Nuki-Gründer Martin Pansy
Nuki-Gründer Martin Pansy © Nuki

Das, obwohl die Marktsituation in jüngerer Zeit herausfordernd war, wie Martin Pansy erklärt. Der Mangel an verfügbaren Chips traf auch Nuki stark, erst "seit September" laufe die Produktion wieder auf Volllast. Eine Produktion, auf die noch einiges zukommen könnte. Nach wie vor ist die Durchdringung mit Smart Locks gering. Als Hemmschuh wirken fehlendes Bewusstsein und Sicherheitsbedenken. Wenngleich man bei Nuki bis dato noch "keinen einzigen sicherheitsrelevanten Vorfall" (Pansy) vernahm. In Summe sollen zurzeit erst zwei Prozent der europäischen Haushalte auf smarte Türschlösser setzen. Bei Nuki zeigt man sich zuversichtlich, dass sich dieser Anteil bis 2025 verdreifacht.

15 Millionen Euro für Produktentwicklung

Gerechnet wird mit Wachstum, das sich auch in Graz abbilden wird. 120 Beschäftigte arbeiten dort gerade, binnen drei Jahren sollen 80 dazukommen. Im selben Zeitraum will Nuki, das einst und bis zu einem Einspruch von Nokia Noki ("No Key") hieß, 15 Millionen Euro in Produktentwicklung stecken.

Die stark steigende Inflation in weiten Teilen Europas macht sich bei Nuki übrigens vorerst nicht wirklich bemerkbar. "Wir können kein Nachfrageproblem feststellen", sagt Martin Pansy. Auch nicht, nachdem Nuki Ende letzten Jahres selbst die Preise anzog. Zu tun hat das wohl auch mit der Ausrichtung. Martin Pansy: "Unser Produkt ist schon ein Luxusprodukt."