Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ist seit Mitte Oktober einem möglichen Kartell bei Pellets auf der Spur. Bei mehreren Unternehmen in Wien, Kärnten und Tirol und auch beim Verband proPellets Austria gab es Hausdurchsuchungen. Laut BWB besteht der Verdacht, dass Pellethersteller und Pellethändler die Preise abgesprochen, Kunden aufgeteilt sowie den Absatz gemeinsam eingeschränkt und kontrolliert hätten, um die Preise in die Höhe zu treiben.

Seit Wochen werden deshalb Unterlagen, E-Mails und Handydaten gesichtet. Ergebnis gibt es aber bisher noch keines. Auf Nachfrage erklärt Abanoub Tadros von der BWB, dass man sich momentan noch "im Ermittlungsstadium" befinde. "Die Daten, welche wir im Rahmen der Hausdurchsuchungen sichergestellt haben, werden noch ausgewertet." Es sei auch noch nicht absehbar, wie lange das Ermittlungsverfahren dauern werde.

Christian Rakos, Geschäftsführer von proPellets Austria, sieht die Hausdurchsuchungen, welche die Arbeiterkammer gefordert habe, "stark politisch motiviert". Er glaubt auch nicht, dass bei den Ermittlungen tatsächlich ein Ergebnis in Richtung Preisabsprachen herauskommen wird. "Die Preise waren zu dem Zeitpunkt einfach generell hoch, und das nicht nur in Österreich. Die Kunden haben früher gekauft als in den Jahren zuvor, weil sie Angst vor Lieferengpässen hatten. Dadurch sind erst recht welche entstanden", sagt er. Aktuell erlebe man am Pelletmarkt aber "eine weitgehende Entspannung in Versorgungssituation". Die Leute hätten genügend Vorräte eingekauft.

Vergleich mit Erdgas, Öl und Strom

Während die Preise für Pellets im Oktober mit durchschnittlich 63,4 Cent pro Kilogramm einen Höchstwert erreicht hatten, liegen sie laut proPellets Austria im November bei 60,56 Cent pro Kilogramm inklusive Umsatzsteuer. Das entspreche einem Preis von 12,36 Cent je kWh. "Damit sind Pellets verglichen mit Strom, Öl und Gas derzeit der günstigste Energieträger", sagt Rakos. Heizöl schlage mit 16,54 Cent je kWh zu Buche, Erdgas je nachdem, ob es sich um einen Bestandskunden- oder Neukundentarif handle, mit 12,75 bzw. 25,55 Cent. Bei Strom sind es laut Rakos zwischen 25,54 und 59,86 Cent je kWh. "Und ich höre von größeren Herstellern, dass diese Pellets bereits um 55 Cent pro Kilogramm verkaufen", wodurch es noch einmal günstiger werde.