Die seit Dienstag in mehreren Pellets-Firmen in Wien, Kärnten und Tirol durchgeführten Hausdurchsuchungen sorgen für Gesprächsstoff. Laut Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) ist man einem möglichen Kartell bei Pellets auf der Spur. Es steht der Vorwurf der illegalen Preisabsprachen im Raum. Was natürlich zu der Frage führt, welche Kärntner Unternehmen betroffen sein könnten.

"Bei uns hat es keine Hausdurchsuchung gegeben. Und wir liegen mit unserem Preis für eine Tonne Pellets unter 600 Euro", sagt Otto Zechmeister, einer der Geschäftsführer von RZ Pellets. Der Durchschnittspreis pro Tonne liegt laut dem Verband proPellets Austria bei 633 Euro. Und damit hat er sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

RZ Pellets hat in Kärnten zwei Produktionsstandorte im Lavanttal, insgesamt elf österreichweit. Ein weiterer großer Pellets-Produzent in Kärnten ist die Firma Seppele in Feistritz an der Drau. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen", sagt Geschäftsführer Peter Seppele zur Kleinen Zeitung. Er erklärt aber, dass "am Energiesektor generell sehr viel in Bewegung gekommen ist" und eine Preisspirale in Gang gesetzt wurde. Bei Seppele würden unter anderem die Kosten für Strom, Diesel, Kunststoffverpackungen und Fahrzeuge deutlich steigen.

Preise pendeln sich auf hohem Niveau ein

Auch Zechmeister von RZ Pellets sieht steigende Kosten, welche auf die Produzenten derzeit zukommen. Es hänge alles mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Und er ist überzeugt, dass die Preise "sich auf einem hohen Niveau einpendeln werden". "Es muss aber ein Level sein, das in alle Richtungen fair ist. Die heimischen Player sollten nicht vergessen, dass man für den Konsumenten ein guter Partner bleiben muss", warnt Zechmeister.

Generell sei das Produkt an sich derzeit aber Mangelware. "Wir produzieren so viel, wie wir können. Insgesamt sind es 600.000 Tonnen Pellets an allen Standorten. Man kann aber nicht mehr verteilen, als man hat. Unsere Lager sind regelmäßig sofort wieder leer", so Zechmeister. Man bemühe sich aber, vor allem heimische Kunden zu versorgen, geliefert werde aber auch nach Italien.