Wie das Nachrichtenmagazin profil berichtet, hat sich der frühere ÖVP-Chef und Bundeskanzler Sebastian Kurz als Investor an einem steirischen Jungunternehmen beteiligt. Auch im Wirtschaftscompass ist die Beteiligung von Kurz an der Grazer medaia GmbH in Höhe von knapp zwei Prozent bereits eingetragen. Kurz trat zuvor in Folge von Ermittlungen rund um die ÖVP-Inseratenaffäre als Kanzler zurück und erklärte im Dezember 2021, sämtliche politische Ämter zurücklegen zu wollen.

Die medaia GmbH wurde im Jahr 2019 von einem Team rund um den Dermatologen Michael Tripolt gegründet. Dieser hält auch heute noch knapp die Hälfte der Anteile am Start-up. Zugleich ist Tripolt auch politisch aktiv und sitzt im Landesvorstand des Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbundes der ÖVP (ÖAAB).

Was die Technologie des Jungunternehmens ausmacht? Das Start-up verspricht eine App zur "einfachen und raschen Beurteilung des Risikos von Hautkrebs bei Hautveränderungen (Muttermale, Hautflecken, Hautläsionen oder Ähnliches)". Dabei wird auch eine Form von künstlicher Intelligenz eingesetzt. 

Wie die Anwendung praktisch funktioniert? Zunächst werden die verdächtigen Hautstellen gescannt. Anschließend startet die Analyse und das Risiko wird in den Ampelfarben grün, gelb, rot dargestellt. 5000 Fälle sollen durch die steirische Technologie 2021 bereits frühzeitig erkannt worden sein.

Frühzeitige Erkennung sehr wirkungsvoll

Wird etwa ein Melanom (schwarzer Hautkrebs) entdeckt und behandelt, bevor es mehr als einen Millimeter tief in die Haut eingewachsen ist, wären die Heilungschancen bei über 95 Prozent. In fortgeschrittenen Stadien würde hingegen die Überlebenschancen der Patienten drastisch sinken.

Die von Tripolt und Kollegen in der steirischen Start-up-Firma "medaia" entwickelte App "SkinScreener" erkenne laut einer klinischen Studie an der Med Uni Graz mit einer Sicherheit von 98 Prozent "klinisch relevante Hauttumore", also weißen und schwarzen Hautkrebs, so der Mediziner.