31 Quadratmeter: So wenig Fläche soll zum guten Leben reichen. Das meint jedenfalls Fabian Gasser, geschäftsführender Gesellschafter des Zimmerei- und Tischlereibetriebes Holzbau Gasser (40 Beschäftigte) in Ludmannsdorf/Bilcovs. Erste Ideen zum „Tiny House“, ein mobiles Mini-Haus, schwirrten schon während des Studiums im Kopf des gelernten Architekten umher. Vor zwei Jahren kanalisierte er diese und arbeitete intensiv an der Verwirklichung seiner „Wohnbox“.

Hinter 26 Zentimeter starken Wänden aus Lärchen- und Fichtenholz steckt ein vollwertiges Haus mit großzügiger Raumhöhe (2,80 Meter): „Da ist alles drin, was man braucht – aber auch nicht zu viel.“ Bestellt werden können unterschiedliche Ausbaustufen, um rund 140.000 Euro wird die Wohnbox mit kompletter Inneneinrichtung, inklusive TV-Gerät, geliefert. Gemeinsam mit den Seniorchefs Ingrid und Franz Gasser wurden jetzt die ersten zwei Prototypen errichtet, diese können bereits unweit des Firmengeländes in Edling/Kajaze besichtigt werden.

Die gesamte Haustechnik befindet sich in der Decke
Die gesamte Haustechnik befindet sich in der Decke © Pöschl/KK

Das 15 Tonnen schwere Haus eignet sich auch als Wochenend- und Mobilheim; weil es auf einem Stahlrahmen basiert, kann es auch auf Reisen gehen. Aufgrund der Breite von 3,50 Metern (ohne Terrassen) reicht ein Tieflader für den Transport. Für den Aufbau ist eine Bauwidmung nötig, das Haus selbst steht auf Punkt- oder Streifenfundamenten.

Viel Raumgefühl, heimeliger Duft

Auffällig ist das der Höhe geschuldete Raumgefühl und der heimelige Duft von Holz. Der Baustoff findet sich nahezu überall – Küche, Wohnbereich und alle Stauräume sind aus Holz. Fabian Gasser geht von einer Haltbarkeit der winterfesten und baubiologisch einwandfreien „Wohnbox“ von mehr als 100 Jahren aus. Wem 31 Quadratmeter doch zu beengt sind: Bei Bedarf kann ein zweites Haus angedockt werden, außerdem sollen noch weitere Haustypen entstehen.

Innerhalb von drei Monaten soll künftig eine „Wohnbox“ geliefert werden können, die Produktionskapazitäten sind vorerst auf zehn Stück pro Jahr begrenzt. Der Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten macht auch Gasser zu schaffen, Holzfenster etwa seien massiv von Lieferverzögerungen betroffen.

Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern nehme konstant zu, erzählt Gasser. Mit der „Wohnbox“ schaffe man nun erstmals eine eigene Hauslinie. Wer wolle, könne im „Tiny House“ sogar zur Probe wohnen, erklärt Franz Gasser. Nur umschauen ist aber auch möglich – am 15. Oktober ab 14 Uhr werden die ersten zwei „Gasser-Wohnbox“ offiziell eröffnet.