Das vergangene Jahr war auch für die Energiebranche enorm herausfordernd. Seitens der Energie Steiermark wird betont: "Unser Team hat in den vergangenen Monaten eine Schlüsselrolle bei der Sicherung der kritischen Infrastruktur eingenommen und die Krisen-Situationen erfolgreich gemanagt", so Vorstandssprecher Christian Purrer. Die am Dienstag veröffentlichte Bilanz des Landesenergieversorgers für 2020 bietet Licht und Schatten. Die Vorstände um Purrer und Martin Graf verweisen auf 144 Millionen Euro, die im Corona-Jahr 2020 investiert wurden, auch die Mitarbeiterzahl hat etwas zugelegt - von 1854 auf 1882.  „Der überwiegende Teil unserer Aufträge ging an regionale Firmen, wir haben damit eine zentrale Rolle als Job-Motor im Süden Österreichs“, sagt Purrer. Man wolle auch beim "wirtschaftlichen Neustart der Steiermark die Rolle eines Motors einnehmen, betont Graf. So seien für den Ausbau Erneuerbarer Energie in der Steiermark in den kommenden fünf Jahren Projekte mit einem Investitionsvolumen von 1,2 Milliarden Euro eingeplant.

Die höheren Handelsmengen sorgten 2020 für ein Umsatzplus von 15,4 Prozent (von 1,37 auf 1,58 Milliarden Euro). Einen deutlichen Rückgang verzeichnete man hingegen beim operativen Gewinn, der von 123 auf 73,5 Millionen Euro eingebrochen ist. Zurückzuführen sei dies vor allem auf "die Lockdowns und der damit verbundenen, geringeren Deckungsbeiträge sowie Einmal-Effekte", wie das Unternehmen mitteilt. 

50 Millionen Euro an Dividende ausgeschüttet

Weniger deutlich gesunken ist die Dividende, die an die Eigentümer ausgeschüttet wird. Im Jahr 2019 erreichte die Ausschüttung mit insgesamt 61,7 Millionen Euro (davon gingen 46,3 Millionen Euro an das Land Steiermark) ein neues Rekordhoch. Für 2020 wurde eine Dividende von insgesamt 50 Millionen Euro beschlossen, wobei 37,5 Millionen Euro an den Mehrheitseigentümer Land Steiermark entfallen sowie 12,5 Millionen Euro auf den Finanz-Investor Macquarie.

Graf: „Unser Eigenkapital in Höhe von 1,49 Milliarden Euro ist Grundlage für die Solidität unseres Business-Profils und eine herausragende Marktposition. Die internationalen Analysten von Standard & Poor‘s haben uns 2020 zum fünften Mal in Folge mit dem Rating „A“ bewertet."

Neues Gesetz als Investitionsgrundlage

Grundlage für die ehrgeizigen Investitionsvorhaben der nächsten Jahre ist das geplante „Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz“ (EAG). „Die vorgestellten politischen Ziele für dieses Ausbaugesetz sind positiv, aber was letztlich zählt, ist eine breite Allianz im Parlament. Wir brauchen Rechtssicherheit, um investieren zu können“, so das Vorstandsduo. Hauptaugenmerk aus steirischer Sicht gelte dabei "der Berücksichtigung höherer Kosten für Windkraftanlagen im alpinen Bereich, der gleichberechtigten Unterstützung für Fotovoltaik-Freiflächen, dem notwendigen Netzausbau sowie der Förderung von Produktion und Einspeisung für grünes Gas". 

"Impulse für die regionale Wirtschaft"

Die Eigentümervertreter LH Hermann Schützenhöfer und LH-Vize Anton Lang heben die Bedeutung des Landesenergieversorgers gerade in Zeiten wie diesen hervor. „Das Jahr 2020 war für uns alle herausfordernd und mit großen Unsicherheiten verbunden. In Zeiten der Krise ist es umso wichtiger, auf verlässliche Partner wie die Energie Steiermark vertrauen zu können", so Schützenhöfer. Lang betont: „Trotz der durch die Corona-Pandemie äußerst schwierigen Situation konnte die Energie Steiermark eine sehr erfolgreiche Bilanz präsentieren. Besonders erfreulich sind auch diesmal wieder die spürbaren beschäftigungspolitischen Impulse, die vor allem der regionalen Wirtschaft zugutekommen."